Kleines Klimaquiz

In der aktuellen Ausgabe der Stiftungswelt haben wir Ihnen in unserem Klimaquiz (Seite 28) fünf Fragen gestellt. Hier finden Sie die Antworten. Viel Spaß beim Auflösen und Weiterdenken!

1. Wieviel Energie verbraucht eine E-Mail?

Fakt ist: digital heißt nicht automatisch klimaneutral. Die Internetnutzung verursacht vor allem aufgrund des Betriebs von Rechenzentren in etwa so viel CO² wie der Flugverkehr – Tendenz steigend.

Auf eine einzelne Mail heruntergerechnet macht das einen CO²-Ausstoß von etwa einem Gramm pro Mail. Der britische Energieversorger Ovo Energy hatte daher Ende 2019 die Aktion ‘Think Before You Thank’ gestartet. Damit wollte der Verband darauf aufmerksam machen, dass „unnötig“ verschickte Dankesmails 16,4 Tonnen Kohlendioxid verbrauchen würden.

Doch jeder kann durch digitale Hygiene etwas bewegen: Wer etwa alte Mails löscht, sich von nicht benötigten Newslettern abmeldet oder statt Dateien nur Verweise zu deren Ablageorten in einer Cloud verschickt, kann seinen digitalen Fußabdruck senken.

Weitere Tipps zur digitalen Hygiene finden Sie hier

2. Wieviel Methan steckt in einem Steak?

Auch wenn der Beitrag zum Klimawandel meist im Ausstoß von Kohlenstoffdioxid gemessen wird, gibt es durchaus noch andere klimaschädliche Treibhausgase. Dazu zählt vor allem Methan. Zwar verbleibt Methan mit etwa 12,4 Jahren deutlich kürzer als CO² mit 1.000 Jahren in der Atmosphäre. Dennoch ist das Molekül 25 Mal so schädlich wie CO².

Methan wird vor allem durch die Massentierhaltung in die Atmosphäre ausgestoßen. Laut der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen beträgt der Methanausstoß von Rindern, die zur Fleischproduktion gehalten werden, rund 461 Kilotonnen. Auf die einzelne Kuh heruntergerechnet macht das 57 Kilogramm Methan.

3. Wieviel Kilogramm CO² nimmt ein Baum an einem Tag auf?

Wieviel Kohlenstoffdioxid ein Baum binden kann, hängt vor allem von seiner Art und von seinem Alter ab. Das Handelsblatt hat dies einmal exemplarisch für eine durchschnittlich große Buche berechnet. Demnach bindet eine 23 Meter hohe Buche mit einem Stammdurchmesser von 30 Zentimetern eine Tonne CO². Jedes Jahr nimmt dieser Baum 12,5 Kilogramm CO² auf, am Tag also 34 Gramm.

4. Ab wieviel Kilometer fährt ein Elektroauto klimaneutral?

Damit ein Elektroauto wirklich klimaneutral fährt, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Wichtig ist einerseits, dass das Auto mit einem möglichst großen Anteil an grünem Strom geladen und angetrieben wird. Da derzeit in Deutschland noch ein Strommix aus der Steckdose kommt, der Anteil an Ökostrom jedoch jedes Jahr zunimmt, wird sich dieser Wert in Zukunft immer weiter verbessern.
Was wirklich ins Gewicht fällt, ist die Produktion. Hier schneidet ein Elektroauto aufgrund der Batterieherstellung sogar schlechter ab als ein gewöhnlicher Benziner. Diesen Nachteil machen Elektroautos jedoch während des Betriebs wieder wett: Je nach Fahrzeug-Modell und Strommix ab 50.000 Kilometer, andere Studien gehen auch von 100.000 oder sogar 150.000 Kilometern aus.

5. Welche Milch ist die klimaschonendste?

In Europa verursacht ein Liter Kuhmilch in etwa 1,3 Kilogramm CO². Doch wie steht es um die nichttierischen Alternativen?

Deutlich ressourcenschonender ist die Produktion von Sojamilch: Rund 60 Prozent weniger Land wird hier benötigt und nur ein Viertel an Treibhausgasen ausgestoßen. Der oft angebrachte Einwand, für den Anbau von Soja würden Regenwaldflächen abgeholzt, trifft hier nur bedingt zu, da das Soja für die Sojamilch meist aus Europa oder Kanada stammt.

Mandelmilch setzt im Vergleich zu Kuhmilch zwar nur ein Zehntel der Menge an Treibhausgasen frei, allerdings verbraucht die Produktion 17 Mal mehr Wasser. Mit am besten schneidet dagegen die Hafermilch ab. Hafer kommt meist aus Europa, verbraucht 80 Prozent weniger Landfläche als Kuhmilch und nur knapp 40 Prozent der Energie, die für die Produktion von Kuhmilch nötig ist.

Mehr Infos zu dem Thema finden Sie bei der Albert Schweizer Stiftung.

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