Stiftungen in der Wissenschaftsförderung
Der Arbeitskreis Wissenschaft und Forschung bietet allen wissenschaftsfördernden Stiftungen ein Forum - unabhängig von Stiftungsvermögen, Mitarbeiterzahl oder Förderstrategie. Er möchte zur Vernetzung und zum informellen Austausch sowie zur Diskussion aktueller wissenschafts- und hochschulpolitischer Entwicklungen anregen. Regelmäßig stehen ganz konkrete Fragen der Wissenschaftsförderung auf dem Programm.
Das nächste Treffen findet am 10./11. Oktober 2024 in Delmenhorst statt.
"Exzellent, relevant, engagiert – alte und neue Kriterien für die Wissenschaft"
Programmübersicht
DONNERSTAG, 10. Oktober 2024
17:00 Uhr
Besuch des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften
Adresse: Universität Bremen, Leobener Str. 8, 28359 Bremen
Führung und Impulsvortrag MARUM
Das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften ist die einzige Research Faculty der Universität Bremen und hat sich seit der Gründung 2012 zu einem führenden, national und international anerkannten Zentrum für allgemeine Meeresforschung entwickelt. Rund 400 Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Disziplinen der Wissenschaft, Technik und Verwaltung arbeiten hier, um grundlegende Erkenntnisse über die Rolle des Ozeans und des Meeresbodens im gesamten Erdsystem zu gewinnen.
Unter dem Dach des MARUM sind eine Vielzahl von Forschungsprojekten angesiedelt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Europäischen Union und weiteren nationalen und internationalen Trägern finanziert werden. So ist aktuell auch einer der derzeit 57 DFG Exzellenzcluster am MARUM angesiedelt. Eine Verlängerung wird in enger Kooperation mit der Universität Oldenburg angestrebt.
Die Arbeitsgebiete der MARUM-Forschung verteilen sich global. So werden in jedem Jahr zumeist mehrwöchigen Schiffsexpeditionen in allen großen Ozeanen realisiert, um neue Proben zu gewinnen, Untersuchungen durchzuführen oder Langzeitstudien fortzusetzen. Bei einem Rundgang erhalten Sie einen Überblick über Tiefseetechnologien, wie die am MARUM entwickelten Meeresbodenbohrgeräte MARUM-MeBo70 und MARUM-MeBo200 oder den ferngesteuerten Tauchroboter MARUM-QUEST. Sie werden auch Gelegenheit erhalten, das am MARUM beherbergte Bohrkernlager des International Ocean Discovery Program (IODP) zu besichtigen. Hierbei handelt es sich um eines der weltweit nur drei Kernlager des international finanzierten Programms. In Bremen werden derzeit mehr als 187 Kilometer Bohrkerne aus dem Ozeanboden gelagert.
Das MARUM steht für grundlagenorientierte und ergebnisoffene Forschung in Verantwortung vor der Gesellschaft, zum Wohl der Meeresumwelt und im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es betreibt aktiv den Transfer von Wissen in die Gesellschaft und bringt sich in unterschiedlichen Gremien und Formaten als Berater für politische Entscheidungsträger ein.
Ablauf:
17:00 Uhr
Ankunft im MARUM, Begrüßung durch den Direktor des MARUM
Prof. Dr. Kai-Uwe Hinrichs, Raum 2070
17:10 Uhr
Kurzer Impulsvortrag
Stellvertretende Direktorin Prof. Dr. Elda Miramontes
17:25 bis 18:10 Uhr
Rundgang in Gruppen mit Mitarbeitenden des MARUM
18:10 bis 18:30
Fragen und Austausch im Foyer
18:30 Uhr
Verabschiedung
ab 19:30 Uhr
Begrüßung & Abendessen
- Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer Daimler und Benz Stiftung, Leiter Arbeitskreis Wissenschaft und Forschung im Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin
- Bijan Kafi, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hanse-Wissenschaftskolleg
Adresse: Haus am Walde, Kuhgrabenweg 2, 28359 Bremen
FREITAG, 11. Oktober 2024
Ort: Hanse-Wissenschaftskolleg, Lehmkuhlenbusch 4, 27753 Delmenhorst
08:30 Uhr
Ankommen
09:00 Uhr
Begrüßung
- Bijan Kafi, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hanse-Wissenschaftskolleg
- Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer Daimler und Benz Stiftung
09:15 Uhr
Breaking the fourth wall - Innovation with participation!
- Prof. Dr. Johannes Vogel, Generaldirektor Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
10:00 Uhr
Katerfrühstück mit Kulturwandel. Wie viel Konsistenz braucht ein Fördersystem im multiplizierten Wettbewerb?
- Prof. Dr. Julika Griem, Direktorin Kulturwissenschaftliches Institut Essen
10:45 Uhr
Kaffeepause
11:45 Uhr
Speed-Dating (4x 15 Minuten)
- Dr. Andrea Hasl, Arbeitskreis-Koordinatorin Wissenschaft und Forschung im Bundesverband Deutscher Stiftungen
12:15 Uhr
Neues aus dem Bundesverband
- Friederike von Bünau, Generalsekretärin Bundesverband Deutscher Stiftungen
12:45 Uhr
Mittagessen
13:45 Uhr
Best-Practice-Beispiele
- 13:45–14:15 Uhr: Institutes for Advanced Study als Wissenschaftsförderer mit gesellschaftlicher Bedeutung: die Modernität eines ‚alten‘ Modells
Bijan Kafi, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hanse-Wissenschaftskolleg - 14:15–14:45 Uhr: Mehr Lebensqualität in der Stadt: Wie in einem Realexperiment in Berlin Bürgerinnen und Bürger die Umwidmung von Parkplätzen mitgestalten
Prof. Dr. Andreas Knie, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung - 14:45–15:15 Uhr: Exzellent Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung – das Verbundprojekt LeNa Shape
Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Institut für Umweltplanung, Leibniz Universität Hannover
15:15 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick
- Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer Daimler und Benz Stiftung, Leiter Arbeitskreis Wissenschaft und Forschung im Bundesverband Deutscher Stiftungen
15:30 Uhr
Ende der Veranstaltung
Darum geht es beim Arbeitskreistreffen in Delmenhorst
Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen bedeuten fast immer, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwartungsvoll in Richtung Wissenschaft schauen und hoffen, diese möge schnelle und praktikable Lösungen für die Bewältigung der Krisen zur Verfügung stellen. Kein Wunder also, dass gegenwärtig die Debatte um die Relevanz von Wissenschaft wieder Konjunktur hat: Zu der allgemein akzeptierten Funktion von Wissenschaft, die Welt verstehen zu wollen und wahrheitsfähiges Wissen zur Verfügung zu stellen, gesellt sich die Forderung, dass dieses Wissen auch zur Gestaltung dieser Welt und somit im klassischen Sinne anwendungsfähig sein solle. Oder gewendet in Bewertungskriterien: Zur Exzellenz kommt Relevanz als Qualitätsmerkmal guter Wissenschaft hinzu. Und mit den zunehmenden politischen Konflikten verlangen einige, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen müssten sich auch gesellschaftlich engagieren und ggf. politisch Position beziehen.
Während die Verfechter und Verfechterinnen purer Exzellenzkriterien die Freiheit der Wissenschaft durch jegliche Indienstnahme gefährdet sehen, befürchten die Befürworter und Befürworterinnen von Relevanzkriterien eine drohende Rückkehr in den berühmten Elfenbeinturm. Brisant wird diese Debatte, wenn es um Förder- und Finanzierungsfragen geht: Welche Art von Wissenschaft soll und muss gefördert werden? Wo bleiben die Grundlagenforschung oder auch weniger an aktuelle Veränderungsprozesse anschlussfähige Fächer und Themen, wenn unmittelbarer gesellschaftlicher Nutzen zum zentralen Kriterium für Förderentscheidungen wird? Oder lässt sich möglicherweise ein Verständnis von Relevanz entwickeln, dass diese Schwierigkeiten vermeidet?
In dieser Debatte stellt sich die zentrale Frage, wo die forschungsfördernden Stiftungen stehen. Spielt gesellschaftliche Relevanz bei Förderentscheidungen von Projekten eine Rolle und wie kann diese festgestellt und bewertet werden? Wie lässt sich angesichts des notwendigen und langfristigen Aufbaus von Forschungsinfrastrukturen heute beurteilen, was morgen relevant sein wird? Ziel des diesjährigen Treffens des Arbeitskreises ist es, gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu finden. Darüber hinaus steht wie immer das persönliche Kennenlernen im Vordergrund, zu dem insbesondere auch neue Vertreter von wissenschaftsfördernden Stiftungen eingeladen sind.
Tagungsort
Hanse-Wissenschaftskolleg – Institute for Advanced Study (HWK)
Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst
Übernachtung
City Hotel Delmenhorst
Bahnhofstr. 16
27749 Delmenhorst
Telefon: (04221) 12680
www.cityhotel-delmenhorst.de
Unter dem Stichwort „Arbeitskreis Wissenschaft und Forschung im HWK“ können Teilnehmer*innen vom 10.10.-11.10.2024 Zimmer im City Hotel zu Sonderkonditionen reservieren.
ACHAT Hotel Bremen City
Birkenstraße 15
28195 Bremen Innenstadt
Telefon: +49 421 51725 0
E-Mail
www.achat-hotels.com/hotels/bremen-city
Intercity Bremen
Bahnhofsplatz 17-18
28195 Bremen
Telefon: +49 421 16030
E-Mail
www.hrewards.com/de/intercityhotel-bremen
Veranstaltungsticket – klimafreundlich reisen
Für die Anreise zu Veranstaltungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gelten Sonderkonditionen bei der Deutschen Bahn. Hier bestellen und klimafreundlich reisen.
Veranstaltungsticket einfache Fahrt mit Zugbindung (solange der Vorrat reicht):
2. Klasse 51,90 Euro | 1. Klasse 84,90 Euro
Veranstaltungsticket einfache Fahrt vollflexibel:
2. Klasse 72,90 Euro | 1. Klasse 106,90 Euro
Treffen des Arbeitskreises Wissenschaft und Forschung am 27./28. April 2023 in Hamburg
„Wie messe ich den Erfolg meiner wissenschaftsfördernden Arbeit?”
Grundsatz 16 der vom Bundesverband Deutscher Stiftungen verabschiedeten „Grundsätze guter Stiftungspraxis“ lautet: „Die Stiftungsorgane sorgen für die regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit der Stiftungsprogramme, vor allem im Hinblick auf die Verwirklichung des Satzungszwecks, die Effizienz des Mitteleinsatzes und im Hinblick auf das Verhalten gegenüber Fördersuchenden sowie der Öffentlichkeit; sie fördern entsprechendes Verhalten ihrer Mitarbeiter.“
Wie steht es also um die Wirksamkeit unserer Stiftungsprogramme und lässt sich deren Erfolg messen? Das Thema wird seit jeher ebenso intensiv wie kontrovers diskutiert. Gerade in Zeiten rückläufiger bzw. stagnierender Stiftungserträge rückt es verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit – vor allem der Aufsichtsorgane. Insbesondere für wissenschaftsfördernde Stiftungen ist die Erfolgsmessung in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung.
Die Forschungsleistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird vor allem quantitativ in Publikationsindizes gemessen – schon das ist ein viel diskutiertes und auch kritisiertes Verfahren. Doch wie erfasse ich, ob die Forschungsergebnisse auch inhaltlich erfolgreich sind? Was sind Kriterien für Erfolg, wann kann ich sie wie messen und was davon ist der Stiftung zurechenbar, die ein wissenschaftliches Projekt gefördert hat?
Die gleichen Fragen stellen sich auf der Ebene des eigenen Stiftungshandelns: Wie gehe ich es an, wenn ich mich mit der Wirksamkeit der eigenen Programme regelmäßig auseinandersetzen möchte? Wann genau ist ein Förderprogramm oder ein Format erfolgreich und kann die Ausrichtung der Stiftungsarbeit an Erfolgsparametern auch zu einer Risikoaversion führen?
Diese Fragen wurden beim Treffen des Arbeitskreises Wissenschaft und Forschung diskutiert. Wie auch in der Vergangenheit kamen dazu Experten und Expertinnen zu Wort, im Mittelpunkt stand aber der Erfahrungsaustausch der Stiftungsvertreterinnen und -vertreter untereinander.
Themenrückblick
Verschaffen Sie sich einen Überblick, welche Themen beim Arbeitskreis Wissenschaft und Forschung diskutiert wurden.
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Download Programm 2023 "Wie messe ich den Erfolg meiner wissenschaftsfördernden Arbeit?"
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Download Programm 2022 "Internationalisierung in der Wissenschaft"
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Download Programm 2021 "Konkurrenz der Krisen: Zwischen Corona und Nachhaltigkeit – welche Rolle können wissenschaftsfördernde Stiftungen einnehmen?"
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Download Programm 2020 "Förderung von Frauen in der Wissenschaft: Welchen Beitrag können Stiftungen leisten?"
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Download Programm 2019 "Wissenschaft und Praxis: Welche Rolle nehmen Stiftungen ein?"
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Download Programm 2018 „Wissenschaft und Gesellschaft: Die Kunst der Vermittlung“
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Download Programm 2017 "Wissenschaftsförderung und disziplinäre Grenzüberschreitungen"
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Download Programm 2016 "Wissenschaftsförderung und große gesellschaftliche Herausforderungen"
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Download Programm 2015 "Risikobereitschaft von Stiftungen bei der Wissenschaftsförderung"
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Download Programm 2014 "Handreichungen guter Förderpraxis"
Leitung des Arbeitskreises
Dr. Jörg Klein
Geschäftsführer
Daimler und Benz Stiftung
Mehr
Aus dem Arbeitskreis
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10 Handreichungen guter Förderpraxis als Hilfestellung und Anregung für die Arbeit wissenschaftsfördernder Stiftungen.
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