Seit Jahrhunderten erfüllen zahlreiche Stiftungen gemeinnützige Aufgaben und dienen damit dem Gemeinwohl.
Die Entwicklung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat zu der Erkenntnis geführt, dass auch für die Stiftungen, insbesondere auf dem Gebiet des Stiftungs- und Steuerrechts sowie zur Information der Öffentlichkeit und zur Beratung von Stiftungen und Stiftern, eine Interessenvertretung notwendig ist.
Arbeitsgemeinschaft bayerischer Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultus-Stiftungen
Der Wiederbeginn nach dem letzten Weltkrieg war auch für die Stiftungen schwierig. Trotzdem fanden schon 1948, ein Jahr vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, erste Beratungen über die Lage im Stiftungsbereich statt. Am 2. April 1948 trafen sich in Würzburg der Administrator der Fuggerschen Stiftungen in Augsburg, Professor Dr. Götz Freiherr von Pölnitz, und die Verwaltungsleiter der Würzburger Stiftungen Juliusspital und Bürgerspital zum Heiligen Geist, Direktor Ludwig Kastner und Stadtrat Professor Dr. Albert Franz, zum Gedankenaustausch über die Zukunft des Stiftungswesens. Nach weiteren Vorgesprächen fand am 20. September 1948 die Gründungsversammlung der "Arbeitsgemeinschaft bayerischer Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultus-Stiftungen" statt.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen
Nachdem auch außer-bayerische Stiftungen einbezogen worden waren, führte der Verband seit dem 14. Juli 1949 den Namen "Arbeitsgemeinschaft der Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultus-Stiftungen". Aus ihr entwickelte sich die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen", die in 40-jährigem Wirken die Vertretung der deutschen Stiftungen geworden ist. Diese jahrzehntelange Zusammenarbeit hat wesentlich dazu beigetragen, die gesetzlichen Grundlagen des Stiftungswesens zu festigen und ihm Anerkennung in der Öffentlichkeit zu verschaffen.
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.
1961 erhielt der Verband den Namen "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen", ab 1986 mit dem Zusatz "-Bundesverband-", in dem sich die überregionale Bedeutung der Arbeitsgemeinschaft als Organisation widerspiegelte. Am 21. Juni 1990 hat die Mitgliederversammlung eine Reform der Satzung beschlossen und dem Verband zugleich den heutigen Namen "Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V." gegeben.
Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen e.V.
Schon am 25. August 1952 hatte sich in Augsburg aus Mitgliedern der damaligen Arbeitsgemeinschaft der "Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen e.V." gebildet, der bis heute besteht. Der Verband umfasst als Mitglieder nur Stiftungen mit sozialer Zweckbestimmung und gehört zu den anerkannten Verbänden der freien Wohlfahrtspflege. Die Mitglieder des Verbandes Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen sind zugleich Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen e.V.
1948 | In Würzburg treffen sich am 2. April Prof. Dr. Freiherr von Pölnitz, Ludwig Kastner und Prof. K. Franz und initiieren das erste Stiftungstreffen nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 20. September findet die erste Tagung mit 29 Teilnehmenden in Würzburg statt. |
1952 | Die erste Satzung wird unter dem Namen "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Wohltätigkeits, Erziehungs und Kulturstiftungen" in Augsburg verabschiedet 1961. |
1961 | Der Name "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen" wird in Würzburg amtlich anerkannt. |
1963 | Das "Handbuch des Stiftungsrechts" von Prof. Dr. Hans Liermann wird als erste Publikation der Arbeitsgemeinschaft in Tübingen veröffentlicht. |
1976 | Mit Walter Scheel nimmt erstmals ein Bundespräsident an der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft in Lüneburg teil. |
1980 | In Bremen werden die ersten Medaillen für Verdienste um das Stiftungswesen an S. D. Joseph Ernst Fürst Fugger von Glött und Alfred Toepfer verliehen. |
1986 | Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen zieht von Augsburg nach Bonn. |
1990 | Auf der Mitgliederversammlung in Mainz gibt sich der Verband eine neue Satzung und den heutigen Namen: Bundesverband Deutscher Stiftungen e. V. |
1994 | Mit Dr. Norbert Marahrens nimmt der erste hauptamtliche Geschäftsführer in Teilzeit seine Arbeit in Bonn auf. Der erste Deutsche Stifterpreis geht in Aachen an Horst Flakowski 1998. |
1998 | Zum 50. Jubiläum wird in Würzburg das tausendste Mitglied begrüßt und die erste Website des Verbandes geht online. |
1999 | Der Bundesverband zieht von Bonn in die neue Bundeshauptstadt Berlin. |
2000 | Auf der 56. Jahrestagung in Weimar erhält Eske Nannen als erste Frau den Deutschen Stifterpreis. |
2001 | Die Initiative Bürgerstiftungen (heute Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands) wird gegründet. |
2005 | Der Bundesverband zieht ins heutige Haus Deutscher Stiftungen in Berlin Mitte und ist Mitgründer des Bündnisses für Gemeinnützigkeit. |
2006 | Die 100. Bürgerstiftung wird gegründet. |
2006 | Die Grundsätze guter Stiftungspraxis werden am 11. Mai in Dresden verabschiedet. Die Jahrestagung heißt ab diesem Jahr Deutscher StiftungsTag. Der Verband vergibt erstmals den KOMPASS und bietet zehn Jahre lang guten Beispielen für Stiftungskommunikation eine Bühne. |
2007 | Der 1. StiftungsReport erscheint und entwickelt sich zu einer beliebten Veröffentlichungsreihe. |
2008 | Der Verband wird als "Verband des Jahres" ausgezeichnet und feiert sein 60jähriges Jubiläum. Die Pressestelle erhält für ihre hervorragende Kommunikation den Preis des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher "Goldener Apfel". Das 3.000 Mitglied wird auf dem Deutschen StiftungsTag in München offiziell begrüßt. |
2009 | Mit dem 1. Sonderkongress "Perspektive 2015 – Stiftungshandeln in besonders schwierigen Zeiten" wird der spätere Hildesheimer Tag des Stiftungsmanagements aus der Taufe gehoben. Am 5. Dezember wird erstmals der Deutsche Engagementpreis verliehen. |
2010 | Der Bundesverband ist Mitgründer der "Initiative Transparente Zivilgesellschaft" . |
2012 | Die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen werden verabschiedet. Das Stiftungspanel zur schnellen und aktuellen Erhebung von Daten zum deutschen Stiftungssektor geht online. |
2013 | Erstmals wird am 1. Oktober der europaweite Tag der Stiftungen gefeiert. |
2014 | Das Qualitätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung wird zum ersten Mal vergeben. |
2016 | Die European Community Foundation Initiative (ECFI) beginnt ihre Arbeit. |
2017 | Die Website des Bundesverbandes wird aufgefrischt und das neue Format "Bundesverband vor Ort" geht an den Start. |
2018 | Die neue StiftungssucheBasic und Plus geht online. |
2019 | Auf der Mitgliederversammlung wird die Erweiterung der Grundsätze guter Stiftungspraxis beschlossen. |