Abgabenordnung
Die Abgabenordnung (AO) ist das elementare Gesetz des deutschen Steuerrechts. Da sich in ihr die grundlegenden und für alle Steuerarten geltenden Regelungen über das Besteuerungsverfahren finden, wird sie auch als Steuergrundgesetz bezeichnet.
Aktives Aktionärswesen
Beinhaltet Aktivitäten, die Aktionäre ergreifen, während sie Aktien besitzen (im Unterschied zu Kauf und Verkauf). Das betrifft das Engagement und die Nutzung von Aktionärsrechten, wie etwa der Stimmrechtausübung. 3,5
Aktives Management
Der aktive Managementstil besteht darin, geeignete Einzelwerte und Anlageklassen immer wieder zu prüfen und auszuwählen. Dies führt in der Regel zu häufigeren An- und Verkaufsvorgängen als beim passiven Managementstil.
Anfangsvermögen / Ausstattungsvermögen / Dotationskapital
Das Anfangs- oder Ausstattungsvermögen, auch Dotationskapital, bezeichnet alle Vermögenswerte, die der Stiftung bei ihrer Gründung zur Verfügung stehen. Es ergibt sich in der Regel aus dem Stiftungsgeschäft. Bei der bilanzierenden Stiftung entspricht es dem Eigenkapital in der Eröffnungsbilanz. (siehe auch Grundstockvermögen) 6
Anlageformen
Rechtliche Vehikel, um in Anlageklassen zu investieren, es gibt direkte und indirekte Möglichkeiten der Investition (Direktanlage, Investmentfonds, Zertifikate, geschlossene Beteiligungen, Derivate etc.).
Anlagehorizont
Die zeitliche Dimension für eine Anlage.
Anlageklassen / Assetklassen / Asset classes
Einteilung von Investments nach bestimmten Kriterien in verschiedene Kategorien. Sie sind die oberste Stufe der Kategorisierung von Geldanlagen. Zu den wichtigsten zählen Aktien, Anleihen, Immobilien, Devisen oder Rohstoffe. Wertpapiere einer Anlageklasse unterliegen ähnlichen Rendite- und Risikofaktoren. Bei Investmentfonds versteht man unter der Anlageklasse, in welche Wertpapiere der Fonds überwiegend investiert. 1
Anlagerichtlinien
Vorgaben für die Investmenttätigkeit eines institutionellen Investors. Sie bilden die Basis für die Vermögensanlage und geben Auskunft über Ziele, Strategie, Diversifizierung sowie Ober- und Untergrenzen für bestimmte Anklageklassen, Währungsräume etc., innerhalb derer sich die Verantwortlichen bewegen können.
Asset Allokation / PortfolioStrukturierung
Aufteilung des Anlagevermögens in verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien etc.).
Attribution
Zuschreibung einer erzielten Wirkung zu einer bestimmten Handlung, z.B. Reduzierung von Jugendarbeitslosigkeit durch Bewerbungstrainings. Ursache-Wirkung-Beziehung in einer Wirkungslogik. (siehe auch Contribution)
Ausgabeaufschlag
Preis, den Anleger für den Kauf von Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, Zertifikaten oder Fondsanteilen zahlen. Meist handelt es sich um einen prozentualen Aufschlag auf den Ausgabepreis.1
Ausschlusskriterien
Bezeichnet Kriterien, durch die Branchen, Unternehmen oder auch Staaten aus dem Investmentuniversum ausgeschlossen werden, die bestimmte soziale, ökologische und Governance-Kriterien nicht erfüllen, den ethischen Ansprüchen der Geschäftspolitik nicht entsprechen oder gegen internationale Normen und Standards verstoßen, wie sie von OECD, ILO, UN und anderen definiert werden. Oftmals wird zwischen negativen (bestimmten Branchen, Unternehmen werden aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen) und positiven (nur die ökologischsten, nachhaltigsten o.ä. Unternehmen einer Branche sind Teil des Anlageuniversums unterschieden. (siehe auch Best-in-Class) 4, 5
Ausschüttung
Zahlung an die Anteilseigner eines Unternehmens oder Fonds. Unternehmen zahlen oft einen Teil des erwirtschafteten Gewinns an die Anteilseigner aus. Bei Aktiengesellschaften geschieht das in Form von Dividenden. Als ausgeschüttetes Kapital gelten auch Zinsen, Bonifikationen, Gratisaktien und Verkaufserlöse, die an die Anteilseigner ausgezahlt werden. Bei Fonds werden die anfallenden Renditen entweder an die Anteilseigner ausgeschüttet oder thesauriert, also einbehalten und weiter zur Erreichung des Anlageziels des Fonds eingesetzt. 1
Benchmark
Referenz- bzw. Vergleichswert, der zur Beurteilung des Erfolgs einer Anlage herangezogen werden kann. Als Benchmark bei der Beurteilung der Performance von Aktien, Fonds und Rentenanlagen werden zumeist Indizes verwendet. 1
Besicherung
Vorkehrung, die in der Verschaffung der Verfügungsmacht besteht und den Gläubiger in die Lage versetzt, seinen Anspruch durch Zugriff auf das Sicherungsgut zu befriedigen. 2
Best-in-Class
Bezeichnet eine Strategie, nach der aus einem großen Anlageuniversum – etwa den 2.500 weltgrößten Konzernen – diejenigen Unternehmen, Kategorien oder Klassen ausgewählt werden, die in ökologischer, ethischer oder sozialer Hinsicht die besten Leistungen erbringen/die höchsten Standards setzen. 3, 4, 5
Bonität
Maß für die Kreditwürdigkeit eines Schuldners und dessen Fähigkeit, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. 7
Businessplan / Geschäftsplan
Beschreibung von unternehmerischen Vorhaben, in der die unternehmerischen Ziele, geplanten Strategien und Maßnahmen sowie die Rahmenbedingungen dargestellt werden. 2
Contribution
Verzicht auf eine eindeutige Ursache-Wirkung-Beziehung in der Wirkungslogik eines Projektes. (siehe auch Attribution)
Deadweight
Wirkungen, die auch ohne eine Handlung oder ein Projekt aufgrund anderer Faktoren eingetreten wären.
Derivate
Finanzinstrumente, die aus anderen Anlageobjekten abgeleitet sind. Derivate sind Fest- oder Optionsgeschäfte, deren Bewertung von der Preisentwicklung eines zugrunde liegenden Finanztitels (Basiswert) abgeleitet wird (z.B. Zertifikate oder Optionsscheine). 1
Direkte / indirekte Investitionen
Die Unterscheidung bringt zum Ausdruck, dass sowohl direkt (in Form von Anteilen an Unternehmen, Immobilien etc.) als auch indirekt (z.B. durch den Erwerb von Anteilen an Fonds, die wiederum Unternehmensbeteiligungen o.Ä. erwerben) investiert werden kann. Der Begriff Direktinvestment bezeichnet darüber hinaus eine Form der Auslands- investition. 2
Diversifikation
Risikostreuung und -minderung durch die Anlage von Geld in eine Vielzahl verschiedener Wertpapiere. Bei einem diversifizierten Wert- papierportfolio ist das Gesamtrisiko geringer als der gewichtete Durchschnitt der Risiken aller Einzelpositionen. Wertpapierfonds etwa basieren auf dem Prinzip der Diversifikation. 1
Dropoff
Bezeichnet die Abnahme der Wirkung einer Maßnahme über die Zeit.
Due DiligencePrüfung
Sorgfältige Prüfung und Analyse eines Unternehmens, einer Immobilie etc., in wirtschaftlicher, rechtlicher, steuerlicher und finanzieller Hinsicht, die durch einen potenziellen Käufer vorgenommen wird. Es werden Stärken und Schwächen des Anlageobjekts sowie die entsprechenden Risiken tiefgreifend analysiert. Die Due Diligence-Prüfung spielt daher eine wichtige Rolle bei der Anlageentscheidung. Im Falle von Impact Investing wird neben den klassischen Prüfschritten auch die gesellschaftliche Wirkung untersucht. 2
Eigenkapital
Das Eigenkapital umfasst die finanziellen Mittel, die einem Unternehmen von den rechtlichen Eigentümern zur Verfügung gestellt werden oder als wirtschaftlicher Gewinn im Unternehmen bleiben.
Emittent
Unternehmen oder Institution, das /die Wertpapiere ausstellt und ggf. über die Börse vertreibt. Emittent von Aktien ist in der Regel eine Aktiengesellschaft. Anleihen werden von Unternehmen wie auch von öffentlich-rechtlichen Körperschaften emittiert. So ist z.B. die Bundesrepublik Deutschland Emittent von Bundesanleihen. 1
Engagement
Ein langfristiger Dialog von Investoren und Unternehmen, mit dem Ziel, die Unternehmensführung für die Berücksichtigung von sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien zu gewinnen. Dies beinhaltet unter anderem Stimmrechtsausübungen, Aktionärsanträge, gemeinsame Initiativen, den direkten Kontakt zu Unternehmen sowie Gespräche mit anderen Organisationen und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik. (siehe auch Aktives Aktionärswesen) 5
Environment, Social, Governance (ESG)
ESG ist die englische Abkürzung für „Environment, Social, Governance“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Der Begriff bringt zum Ausdruck, ob und wie bei Entscheidungen von Unternehmen und der unternehmerischen Praxis sowie bei Firmenanalysen von Finanzdienstleistern ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung beachtet beziehungsweise bewertet werden. Viele Rating- und Research-Agenturen für Nachhaltigkeit arbeiten mit dem ESG-Ansatz. 3, 4
Evergreen-Fonds
Evergreen-Fonds sind offene Fonds ohne definierte Laufzeit und Volumen. Es können zur Kapitalbeschaffung stets neue Anteile ausgegeben werden. 8
Exchange Traded Fund (ETF)
Fondsanteile, die Anleger über die Börse wie Aktien kaufen oder verkaufen können. Sie werden auch als Indexfonds, Index-Tracker, Indexaktien, passiv verwaltete Fonds bezeichnet. 1
Family Office
Ein Family Office ist ein Unternehmen, das Investitionen und Trusts für wohlhabende Familien verwaltet. 2
Freie Rücklage
Freie Rücklagen dienen zur Vorsorge im Hinblick auf zukünftige Zweck- verwirklichungs- oder Verwaltungskosten oder zur Stärkung der Kapitalausstattung. Sie können Jahr für Jahr in Höhe von einem Drittel der Überschüsse aus der Vermögensverwaltung zuzüglich 10 Prozent der übrigen Einnahmen (wie Spenden) gebildet werden. Ist der Höchstbetrag für die Bildung der freien Rücklage in einem Jahr nicht ausgeschöpft, kann diese unterbliebene Zuführung in den folgenden zwei Jahren nachgeholt werden (vgl. § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO).
Fremdkapital
Bezeichnung für die in der Bilanz ausgewiesenen Schulden der Unternehmung (Verbindlichkeiten und Rückstellungen), die rechtlich entstanden oder wirtschaftlich verursacht sind. Fremdkapital dient der Finanzierung des Unternehmensvermögens. Der Fremdkapitalgeber ist i.d.R. an der Unternehmung nicht beteiligt, er ist Gläubiger, der einen Anspruch auf Rück- bzw. Auszahlung (Tilgung) und ggf. Zinszahlung hat. Das Fremdkapital wird der Unternehmung durch den Fremdkapitalgeber langfristig (Anleihen, Hypotheken etc.) bzw. mittel- oder kurzfristig zur Verfügung gestellt oder entsteht aus dem Umsatzprozess. 2
Genussschein
Gewinnbeteiligungspapiere, die Vermögensrechte garantieren, aber keine Stimmrechte verschaffen.
Geschlossene Fonds
Geschlossene Fonds sind, im Gegensatz zu offenen Fonds, dadurch gekennzeichnet, dass Anteile an den Fonds von der Fondsgesellschaft nur in einem bestimmten Platzierungszeitraum erworben werden können.
Gewinnschwelle / Breakeven
In der Kostenrechnung wird damit ein Beschäftigungsgrad bezeichnet, bei dem der Umsatz einer Periode gerade sämtliche fixen Kosten der Periode und die angefallenen variablen Kosten deckt. In der Investitionsrechnung gibt die Gewinnschwelle eines Investitionsobjekts den Zeitpunkt an, zu dem die kumulierten Einzahlungen erstmals die kumulierten Auszahlungen überschreiten. ²
Grundstockvermögen
Als Grundstockvermögen wird das Vermögen bezeichnet, das aufgrund des Stifterwillens grundsätzlich im Wert zu erhalten ist. Es besteht zunächst aus dem Teil des Anfangsvermögens, der vom Stifter der Bestandserhaltung unterstellt wird. Häufig ist dies das gesamte Anfangsvermögen. Das Grundstockvermögen unterliegt im Laufe der Zeit Veränderungen. Insbesondere können weitere Vermögenswerte hinzukommen, die ebenfalls der Bestandserhaltung unterliegen sollen. So wird es ggf. durch Zustiftungen vergrößert. Ebenso können ihm aufgelöste Rücklagen zufallen. Das Grundstockvermögen besteht also im Ergebnis aus dem Anfangsvermögen zuzüglich der nach dem Willen des Stifters, des Zustifters oder der Stiftungsorgane hinzuzurechnenden Vermögenswerte. 6
Hedge Fonds
Investmentfonds, die eine hochspekulative Anlagepolitik betreiben. Als Hedge Fonds werden Investmentfonds bezeichnet, die keinen Anlagerichtlinien unterliegen und alle Formen der Kapitalanlage nutzen können. 1
Hybridkapital
Hybrides Kapital oder Hybridkapital wird durch die Ausgabe von Genussscheinen oder nachrangigen Anleihen gebildet. Es zählt ab einer Laufzeit von fünf Jahren zu den Eigenmitteln. Hybridkapital ist also eigentlich Fremdkapital, das aber eigenkapitalähnliche Eigenschaften besitzt. (siehe auch Mezzanine-Kapital) 9
Impact Investment
Nach der Definition des Global Impact Investing Networks sind Impact Investments Investitionen in Unternehmen, Organisationen und Fonds mit der expliziten Absicht, nebst einer finanziellen Rendite, eine soziale und / oder ökologische Wirkung zu erreichen.
Index
Statistisches Instrument, das die Entwicklung von Preisen und Mengen abbildet. Indizes sind statistisch berechnete Größen, die die Entwicklung einer bestimmten Gruppe von Wertpapieren messen. Indizes gibt es für alle Arten von Wertpapieren und Rohstoffen sowie für viele Branchen und Regionen weltweit. 1
Information-Ratio
Dieser Wert misst die Güte der Managerleistung, da er die aktiv eingegangenen Risiken und den dadurch erreichten Erfolg in ein Verhältnis setzt (Fondsrendite geteilt durch Fondsrisiko). Ein numerisch positiver Wert ist schon gut und eine Information-Ratio von 0,5 drückt eine herausgehobene Leistung aus.
Institutioneller Investor
Als institutionelle Investoren werden Institutionen bezeichnet, die neben den privaten Anlegern (Kleinanlegern) am Kapitalmarkt aktiv sind. Dazu zählen zum Beispiel Banken, Investmentfonds, Versicherungen, aber auch Organe der öffentlichen Hand. Da institutionelle Investoren aufgrund ihrer Größe in der Lage sind, großvolumige Kauf- und Verkaufsaufträge zu erteilen, können sie mit ihren Investitionsentscheidungen das Geschehen an den Finanzmärkten oft merklich beeinflussen. 7
Intermediär
Ein Intermediär ist ein spezialisierter Dienstleister, der indirekt Geld von Subjekten mit einem Kapitalüberschuss an Subjekte mit Kapitalbedarf vermittelt. Intermediäre erfüllen eine wichtige Funktion im Markt, da sie Angebot und Nachfrage zusammenbringen.
Internal Rate of Return (IRR)
Bezeichnet ein Verfahren zur Berechnung der mittleren, jährlichen Rendite einer Investition oder Kapitalanlage.
Investee
Organisation oder Unternehmen, der / dem Kapital zur Verfügung gestellt wird, mit dem Ziel der Renditeerwirtschaftung.
Investment Readiness
Bezeichnet die Grundvoraussetzungen für eine Organisation oder Institution, um als Investmentmöglichkeit für potenzielle Investoren infrage zu kommen.
Investmentprozess
Strukturierte Vorgehensweise, nach dem Investmentmanager entscheiden, welche Kapitalanlagen gekauft und verkauft werden. Investmentprozesse berücksichtigen bestimmte Kriterien (Risiko, Anlagerichtlinien etc.) und können die Einbeziehung von Gremien und Ausschlüssen vorsehen.
Investor
Natürliche oder juristische Person (Unternehmen), die investiert. 2
iooi-Kategorie-Kette
Die Abkürzung iooi steht für input – output – outcome – impact und beschreibt die Wirkungslogik eines Projektes: Organisationen setzen für ihr gesellschaftliches Engagement Geld, Arbeitszeit und Sachmittel ein. Diese Aufwendungen werden als input bezeichnet. Output meint die Leistungen, die mit diesen Aufwendungen realisiert werden, z.B. Workshops. Outcome bezeichnet die unmittelbar in der Zielgruppe erreichten Wirkungen, z.B. neues Wissen, Fähigkeiten oder Handlungen. Dadurch wird ein Beitrag zu großen gesellschaftlichen Trends geleistet, z.B. die Reduktion von Jugendarbeitslosigkeit. Dies wird als impact bezeichnet. 12
Klumpenrisiko
Häufung von Ausfallrisiken mit ähnlichen oder identischen Korrelationswerten. Ein solches Risiko ist z.B. gegeben, wenn trotz der Diversifikation in drei Anlageklassen der überwiegende Teil der Anlagen in einer einzigen Fremdwährung mit dem Risiko einer Abwertung notiert ist oder wenn man an nur eine Bank gebunden ist, die gleichzeitig Emittent der Anlageprodukte ist.
Korrelationsrisiko
Das Risiko einer gleichförmigen Entwicklung von unterschiedlichen Anlageprodukten, sodass diese keine echte Diversifikation mit sich bringen, z.B. Aktien von Stahl- und Automobilproduzenten.
Liquidität
Im Sinne des Schuldrechts bezeichnet Liquidität die Fähigkeit, allen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Aus Investorensicht bezeichnet Liquidität, in welchem Maß ein Wertpapier jederzeit ge- und verkauft werden kann. 2
Magisches Dreieck / Viereck
Das Magische Dreieck bezeichnet das Verhältnis der (wichtigsten) Anlagekriterien: Rendite, Sicherheit und Liquidität. Durch die vierte Dimension der gesellschaftlichen Wirkung wird das Magische Dreieck zum Magischen Viereck.
Mezzanine-Kapital
Mezzanine-Kapital ist die Bezeichnung für Kapital, das rechtlich und wirtschaftlich eine Mischform zwischen Eigenkapital und Fremdkapital bildet. Im klassischen Fall einer Mezzanine-Finanzierung erhält das betreffende Unternehmen bilanzielles oder wirtschaftliches Eigenkapital, für das den Kapitalgebern im Unterschied zu echten Gesellschaftern jedoch weder Einflussnahme- oder Stimmrechte noch Residualansprüche gewährt werden. 10
Nachhaltiges Investieren / Sustainable Investing
Nachhaltiges Investieren ergänzt die drei ökonomischen Kriterien durch einen vierten Block: die Nachhaltigkeit. Sie drückt aus, ob und wie Unternehmen und Staaten umwelt- und sozialverträglich handeln. Dies lässt sich durch eine Vielzahl von Indikatoren für Ökologie, Soziales, Ethik und Unternehmensführung messen. International hat sich hierfür das Kürzel ESG etabliert. (siehe Environment, Social, Governance (ESG)) 4
Nachrangkapital
Nachrangkapital sind Verbindlichkeiten, die in ihrer Rangfolge anderen Verbindlichkeiten hintangestellt sind. Im Falle eines Konkurses oder der Liquidation dürfen die nachrangigen Verbindlichkeiten erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt werden. 11
Offene Fonds
Offene Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass Anteile an ihnen – im Gegensatz zu Anteilen an geschlossenen Fonds – jederzeit von der Fondsgesellschaft erworben bzw. an diese veräußert werden können.
Option
Standardisiertes, an einer Terminbörse gehandeltes Kauf- oder Verkaufsrecht auf einen Basiswert. Eine Option ist das verbriefte Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge eines Basiswertes (z.B. Aktien) zu einem vereinbarten Preis (Basispreis) innerhalb eines festgelegten Zeitraums oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erwerben (Kaufoption/Call) oder zu veräußern (Verkaufsoption/Put). 1
Passives Management
Es werden indexbasierte Anlagefonds erworben, deren Wert sich mit dem jeweiligen Index entwickelt und die typischerweise über längere Zeiträume gehalten werden. Das Gegenteil ist ein aktives Management.
Payment by Results (PbR) / Pay for Success (PbS)
PbR und PbS bezeichnet Modelle, bei denen Zahlungen davon abhängig gemacht werden, ob ein bestimmtes Ergebnis / Resultat erzielt wurde. Ein Beispiel dafür sind Social Impact Bonds.
Performance
Im weiteren Sinne bezeichnet „Performance“ den Anlageertrag eines Portfolios bzw. eines einzelnen Wertpapiers, wobei dieser Erfolg sich aus Kurserfolg und Dividende zusammensetzt. Im engeren Sinne wird damit der Vergleich des Anlageerfolges zu einer entsprechenden Benchmark bezeichnet. Underperformance etwa bedeutet, dass sich ein Aktienkurs schlechter entwickeln wird als der Gesamtmarkt, der Index, oder auch die Branche. 2, 15
Portfolio
Das Portfolio bezeichnet im Finanzwesen die Gesamtheit der im Besitz befindlichen Wertpapiere einer Person oder Organisation.
Professioneller Investor
Kunden im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes sind Kunden, bei denen das Wertpapierdienstleistungsunternehmen davon ausgehen kann, dass sie über ausreichende Erfahrungen, Kenntnisse und Sachverstand verfügen, um ihre Anlageentscheidungen zu treffen und die damit verbundenen Risiken angemessen beurteilen zu können (§ 31a Abs. 2 Satz 1 WpHG).
Projektmittelrücklage
Eine Projektmittelrücklage kann für bereits beschlossene, mehrjährige Projekte zur Zweckverwirklichung gebildet werden (§ 62 Abs. 1 Nr. 1 AO).
Proof of Concept
Der Begriff bedeutet so viel wie Machbarkeitsnachweis und spielt vor allem in der Frühphase von Unternehmen eine bedeutende Rolle. Der Proof of Concept beschreibt entsprechend einen Zustand, wo ein Gründer bewiesen hat, dass sein Geschäftsmodell nachhaltig funktioniert. 13
Publikumsfonds
Anteile an Publikumsfonds können von privaten und institutionellen Anlegern erworben werden. Das Gegenstück dazu ist der Spezialfonds.
Rendite
Ertrag auf das eingesetzte Kapital. Die Rendite wird üblicherweise als Prozentsatz angegeben und bezieht sich meist auf den Zeitraum von einem Jahr. Die Rendite einer festverzinslichen Anleihe wird aus ihrem Marktkurs, ihrer Nominalverzinsung sowie ihrer Laufzeit errechnet. 7
Reporting
Das Reporting ist ein zentrales Kontroll- und Steuerungsinstrument in der Vermögensanlage. Es sollte einen guten Überblick über den Status quo der Vermögensanlage(n) geben und dient als Basis für weitere Anlageentscheidungen oder ggf. den Entschluss, sich aus einem Investment zurückzuziehen. Die Reporting-Modalitäten werden zwischen Investor und Investee ausgehandelt.
Risiko (Sicherheit)
Kennzeichnung der Eventualität, dass mit einer Wahrscheinlichkeit ein Schaden bei einer (wirtschaftlichen) Entscheidung eintreten oder ein erwarteter Vorteil ausbleiben kann.
Rücklagen
Rücklagen dienen dazu, Mittel, die dem Gebot der zeitnahen Mittelverwendung unterliegen, über die Jahresfrist von § 55 Abs. 1 Nr. 5 AO hinaus zurückzuhalten. Als Rücklagenarten können insbesondere die Projektmittelrücklage, die Betriebsmittelrücklage, die Wiederbeschaffungsrücklage und die freie Rücklage unterschieden werden.
Sharpe-Ratio
Der Wert misst die Überrendite (absolute Differenz zwischen der erwirtschafteten Portefeuillerendite und dem risikolosen Zinssatz) einer Geldanlage pro Einheit des übernommenen Risikos. Maß für das Risiko ist dabei die Volatilität der Renditen.
Social Impact Bond
Der Soziale Wirkungskredit (SWK), oder auch Social Impact Bond (vorwiegend in Großbritannien), Pay for Success Bond (Vereinigte Staaten) und Social Benefit Bond (Australien), ist ein Politik- und Finanzierungsinstrument, bei dem soziale Dienstleistungen privat vorfinanziert und im Erfolgsfall öffentlich rückvergütet werden. Hierzu bilden öffentliche Verwaltung, private Vorfinanzierer und Sozialdienstleister eine Wirkungspartnerschaft, die von einem Intermediär gemanagt und von einem Gutachter evaluiert wird.
Spezialfonds
Unter den sogenannten Spezialfonds versteht man eine Anlageklasse, die in der Regel nicht für den öffentlichen Handel am Kapitalmarkt vorgesehen ist. Vielmehr geht es hierbei um Angebote, die institutionellen Investoren, wie Versicherungsgesellschaften, Pensionskassen, Stiftungen, Kirchenverbänden oder vergleichbaren Organisationen vorbehalten sind und sich durch besonders hohe Volumina auszeichnen. 14
Stiftungsvermögen
Das Stiftungsvermögen umfasst als Oberbegriff alle Vermögenswerte der Stiftung, also typischerweise das Grundstockvermögen und die Rücklagen. 6
Thesaurierung
Verbleib von Gewinnen in einem Unternehmen oder einem Portfolio. Thesaurierte Gewinne werden von Unternehmen nicht ausgeschüttet, sondern für Investitionen genutzt. Das Kapital verbleibt im Unternehmen. Thesaurierende Fonds legen Gewinne aus Wertpapieren (Zinsen, Dividenden, Verkaufserlöse) sofort wieder in diesen Wertpapieren an. Der Gegensatz zur Thesaurierung ist die Ausschüttung. 1
Total Expense Ratio (TER)
Gesamtkosten, die im Rahmen der Kapitalanlage entstehen, im Verhältnis zum Anlagevermögen, jedoch ohne Transaktionskosten. Beim Real Total Expense Ratio (RTER) werden zusätzlich die Transaktionskosten berücksichtigt.
Transaktionskosten
Gebühren, die ein Anleger für die Ausführung einer Wertpapierorder zahlen muss. Transaktionskosten fallen beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren an. 1
Umschichtungsrücklage
In die Umschichtungsrücklage werden Wertsteigerungen (Zuschreibungen) und Gewinne eingestellt, die durch die Realisierung dieser Wertsteigerungen beziehungsweise stiller Reserven entstehen. Umgekehrt kann sich die Umschichtungsrücklage um Veräußerungsverluste und Abschreibungen reduzieren. 6
Upside Risk / Downside Risk
Chancenpotenzial, im Gegensatz zum Risikopotenzial (Downside Risk).
Venture Capital (VC)
Zeitlich begrenzte Mittelüberlassungen in Form von Eigenkapital unter weitgehendem Verzicht auf Sicherheiten an junge, nicht börsennotierte Wachstumsunternehmen. Neben Kapital werden bei dieser Art der Beteiligung oft auch Know-how und Netzwerke seitens der VC Geber zur Verfügung gestellt.
Wandelanleihe
Unternehmensanleihe, die innerhalb einer bestimmten Frist gegen Stammaktien des Unternehmens getauscht werden kann.
Volatilität
Der Begriff Volatilität bezeichnet ganz allgemein das Ausmaß der kurzfristigen Fluktuation einer Zeitreihe um ihren Mittelwert oder Trend, gemessen durch die Standardabweichung bzw. den Variationskoeffizienten. In Bezug auf Wertpapiere ist die Volatilität ein Gradmesser für die Preisschwankung des Bezugswertes (z.B. Aktie) während einer bestimmten Zeitperiode. Sie wird formal als Standardabweichung der anualisierten Renditen berechnet (historische Volatilität). 2
Wirkungsanalyse
Die Wirkungsanalyse dient dazu, Organisationen wie Stiftungen bei der strategischen Ausrichtung hin zu mehr Wirkung zu unterstützen, und stellt ein konstitutives Merkmal von Impact Investing dar.
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Quellenhinweise
Für das vorliegende Glossar haben wir neben eigenen Texten auch externe Quellen herangezogen, auf die wir bei den infrage kommenden Begriffen jeweils wie folgt verweisen:
1 www.boerse-frankfurt.de
2 www.wirtschaftslexikon.gabler.de
3 Oehri, Oliver / Dreher, Christoph / Jochum, Christoph: Formen der modernen Philanthropie, 2013
4 www.nachhaltigkeit.info
5 www.forum-ng.org/de
6 Fritz, Stefan: Stifterwille und Stiftungsvermögen. Nomos, Baden-Baden 2009
7 www.bundesbank.de
8 www.finanzen-lexikon.de
9 www.boerse.ard.de
10 www.bwl-wissen.de
11 www.boersenlexikon.de
12 www.bertelsmann-stiftung.de
13 www.fuer-gruender.de
14 www.finanztreff.de
15 www.boersennews.de