Gerald Asamoah mit Karl Kübel Preis geehrt und Dietmar Heeg Medienpreis an Journalistinnen vergeben

Viele berührende und bewegende Momente gab es heute bei der Verleihung des Karl Kübel Preises 2018 an Gerald Asamoah im vollbesetzten Musiktheater REX in Bensheim. Mit dem Preis würdigt die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie (KKS) das außergewöhnliche Engagement des früheren Fußballprofis für Kinder. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird bereits zum 19. Mal verliehen. Im Anschluss wurden die Preisträgerinnen des Dietmar Heeg Medienpreises, der unter dem Motto „Familien bewegen – sich und andere“ steht, bekanntgegeben: Vivian Pasquet und Tabea Hosche.

Gerald Asamoah engagiert sich seit Jahren in vielfältiger Weise für Kinder und ihre Familien. Er setzt sich für faire Bildungschancen ein und tritt entschieden gegen Rassismus auf, beispielsweise als Schulpate beim deutschlandweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Selbst herzkrank ermöglicht er mit seiner 2007 gegründeten „Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder“ Kindern unabhängig von ihrer Herkunft und Hautfarbe lebensnotwendige Herzoperationen.

„Wir freuen uns sehr, mit Gerald Asamoah einen besonderen Menschen und Mutmacher mit dem Karl Kübel Preis auszuzeichnen. Ob Fair-Play und Verantwortung für Kinder und ihre Familien, Kampf gegen Rassismus und für Integration – Gerald Asamoah ist auch jenseits des Spielfelds ein Vorbild!”, betonte der Vorsitzende des KKS-Stiftungsrats Matthias Wilkes in seiner Ansprache. „Vor allem sein persönlicher Einsatz für benachteiligte Kinder hat uns imponiert. Das passt zu den Zielen der Karl Kübel Stiftung.“

Die Auszeichnung mit dem Preis, für den Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen hat, bedeute ihm viel, betonte der Ex-Fußballnationalspieler. „Ich fühle mich sehr geehrt, nach Persönlichkeiten wie Peter Maffay und Maria Furtwängler mit dem Karl Kübel Preis ausgezeichnet zu werden. Das motiviert mich, mich weiterhin für herzkranke Kinder und ihre Familien aus aller Welt einzusetzen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als herzkranken Kindern ihr Lachen zurückzugeben.“ Das Preisgeld wird den Hilfsprojekten seiner Stiftung zugutekommen.

„Wir bewegen – uns und andere“ – unter diesem Motto stand der anschließende Kurztalk zwischen Asamoah und den Vorstandsmitgliedern der KKS-Stiftung, Ralf Tepel und Daniela Kobelt Neuhaus. Dabei wurde deutlich, dass auch die Karl Kübel Stiftung mit ihren Projekten, wie beispielsweise den offenen Eltern-Kind-Treffs Drop In(klusive) und dem Freiwilligendienst weltwärts Menschen bewegt. Künftig will sich die Stiftung auch stärker Richtung Afrika bewegen und dort Projekte unterstützen.

Bewegung in den Saal brachte danach die Tanzfabrik Bensheim mit Auftritten ihrer Kindergruppen und einer sportlichen Einlage, bei der auch die Besucher mitmachen konnten. Im Anschluss verliehen Matthias Wilkes und Mitglieder der Jury den nach dem verstorbenen Fernseh-Pfarrer und ehemaligen Stiftungsratsmitglied benannten Dietmar Heeg Medienpreis. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

Aus insgesamt 93 Bewerbungen hatte die Jury aus renommierten Journalist*innen einen TV-Beitrag und eine Print-Reportage ausgewählt. Die GEO-Geschichte „Frau Held, Mutter“ von Vivian Pasquet erzählt das Leben einer ungewöhnlichen Patchworkfamilie. Seit 17 Jahren nimmt Kerstin Held behinderte Pflegekinder bei sich auf: Autisten, Alkoholgeschädigte, Sterbenskranke. Der Beitrag geht der Frage nach: Warum lebt Held dieses Leben? Die Mischung aus Reportage und Interview berührt, die Pflegemutter erzählt darin von ihrem Alltag und ihrer Motivation. Dabei wird schnell deutlich, dass Kinder mit Behinderung, deren Eltern sich nicht um sie kümmern können, viel geringere Chancen haben, in eine Pflegefamilie zu kommen. Kerstin Held tut alles, um ihnen diese Chance zu geben.

Ausgezeichnet wurde ebenfalls Tabea Hosche für ihren WDR-Fernsehbeitrag „Uma und wir“. In der sehr persönlichen Dokumentation hat die Filmemacherin ihre geistig behinderte Tochter Uma über mehrere Jahre hinweg mit der Kamera begleitet. Hosche gewährt den Zuschauer*innen dabei einen schonungslosen und sehr direkten Blick in das Zusammenleben mit einem behinderten Kind. Ein Film, der bewegt und zum Nachdenken anregt.

„Beide Beiträge bringen eindrucksvoll die Höhen und Tiefen im Familienalltag zum Ausdruck“, erklärte Jurymitglied Marc Wilhelm. „Tabea Hosche und Vivian Pasquet gelingt es, die Menschen mit ihren Geschichten wirklich zu berühren.“