Fundraising für das LMU Klinikum - Interview mit Prof. Dr. Markus M. Lerch, CEO und Ärztlicher Direktor

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Ohne die durch das Fundraising gesammelten Spenden wäre am Haus vieles nicht möglich. In der aktuellen Ausgabe der Patientenzeitschrift KLINIKUM aktuell ist zu diesem Thema ein Interview mit Prof. Dr. Markus M. Lerch, dem Ärztlichen Direktor und Vorsitzenden des Vorstandes des LMU Klinikums, veröffentlicht.

KLINIKUM aktuell: Warum braucht ein vom Staat getragenes Haus überhaupt Spenden?
Prof. Dr. Markus M. Lerch: Der Freistaat Bayern finanziert uns gut, dafür sind wir dankbar. Aber wir müssen wirtschaftlich arbeiten und dürfen unser Budget nur für staatlich definierte oder von den Kostenträgern finanzierte Aufgaben verwenden. Die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten oder die neuesten medizinischen Fortschritte gehen aber oftmals über das vom Freistaat oder den Krankenkassen Finanzierte hinaus. Solche Projekte können wir dann nur durch Spenden und die Unterstützung aus der Gesellschaft möglich machen.

KLINIKUM aktuell: Welche Spenden-Projekte verfolgen Sie im Moment besonders?
Prof. Dr. Markus M. Lerch: Ein Dauerbrenner ist das „Neue Hauner“, bei dem wir schon einen beträchtlichen Teil der Bausumme durch Spenden sammeln konnten, aber auch weiterhin für die Ausstattung dieser modernsten Kinderklinik Europas um Unterstützung bitten. Ein aktuelles Projekt, das mir sehr am Herzen liegt, ist ein hochmodernes Lasergerät für die Herzchirurgie, das einem Teil unserer Herzpatienten eine Operation ersparen kann. Eine medizinisch sinnvolle Sache, aber 250.000 Euro teuer, da brauchen wir noch ein bisschen, bis das Geld zusammen ist. Weiterhin benötigen wir auch Geld für die Palliativmedizin, und zwar für Erwachsene und für Kinder. Jedes Jahr kommen neue Projekte hinzu, dafür können wir auch immer wieder eines erfolgreich abschließen.

KLINIKUM aktuell: Wie viel von einer Spende kommt wirklich beim Projekt an?
Prof. Dr. Markus M. Lerch: Wenn Sie uns 1.000 Euro spenden, kommen 1.000 Euro bei den Projekten an. Die laufenden Kosten der Fundraising-Abteilung tragen wir mit unserem Klinik-Budget, so dass kein Cent der Spende anderweitig verwendet wird.

KLINIKUM aktuell: Wer sind schon jetzt die größten Unterstützer des Klinikums?
Prof. Dr. Markus M. Lerch: Das sind einmal die verschiedenen Fördervereine am Haus, unter anderem der Förderverein Kinderpalliativmedizin, bei dem der Vorsitzende Thomas Barth und seine Mitstreiter in einem halben Jahr 5,5 Millionen Euro sammelten und so den Bau des Kinderpalliativ-zentrums überhaupt erst ermöglichten. Erwähnen möchte ich auch den Haunerverein, der seit 1846 die Kindermedizin unterstützt, und den Einsatz des Münchner Rotary Clubs. Neben anderen namhaften Stiftungen und Firmen gibt es auch viele dankbare Patientinnen und Patienten, die für unsere Projekte spenden, oder uns als Erben eines Nachlasses berücksichtigen. Und dann sind da viele Münchnerinnen und Münchner, die bei Geburtstagen statt Geschenken oder bei Beerdigungen statt Kränzen um Spenden für uns bitten. Oder aber Mäzene wie Sigrid und Siegfried Siegmund, die die Stiftung eines ganzen Gebäudes für das LMU Klinikum übernommen haben, das heute ihren Namen trägt.

Unterstützt werden wir aber nicht nur durch Geld, sondern auch durch Menschen, die ihren guten Namen und ihre Prominenz in den Dienst unserer Sache stellen. Ex-Fußballer Sandro Wagner ist – wie seine Kinder – am Klinikum in Großhadern geboren. Er unterstützt uns schon lange und hat das auch nicht zurückgefahren, seit er Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist. Große Unterstützung erfahren wir auch durch das Haus Wittelsbach, insbesondere durch Prinzessin Ursula von Bayern, die sich für die Belange von kleinen Patienten einsetzt und in der Neonatologie, am Dr. von Haunerschen Kinderspital und in der Kinderpalliativmedizin aktiv ist. Ich bin sehr dankbar, dass wir wirklich von einem breiten gesellschaftlichen Fundament getragen werden.

Stabsstelle Fundraising
Eva Hesse