Ein Gesellschaftsdienst für alle? Machbarkeitsstudie der Hertie-Stiftung zeigt konkrete Wege auf

Frankfurt/Berlin, 2. Februar 2023. Die Debatte um einen allgemeinen Gesellschaftsdienst gibt es schon lange, sie ist jedoch durch konkrete Äußerungen des Bundespräsidenten und Forderungen aus der Politik in der Öffentlichkeit und Medien wieder aufgeflammt. Die Hertie-Stiftung hat eine Studie beauftragt, die Gestaltungsmöglichkeiten und Hürden prüft sowie Handlungsempfehlungen formuliert. Dabei steht nicht die Frage nach einer Pflicht oder Freiwilligkeit im Zentrum, sondern die nach einer konkreten Umsetzbarkeit. Auch die Praxis anderer europäischer Länder wird miteinbezogen.

Neben der Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist bei Jugendlichen die Bereitschaft, sich zu engagieren, laut aktueller Studien mit 50% deutlich höher als die 12% junger Menschen eines Jahrgangs, die einen Freiwilligendienst absolvieren. Gründe für diese Diskrepanz sind, dass es ein großes Informationsdefizit bei den Jugendlichen über die bestehenden Optionen gibt, es an Plätzen mangelt und die geringe Vergütung für viele Menschen eine große Hürde darstellen.

In der knapp 40-seitigen Untersuchung werden Empfehlungen gegeben, wie man diesen Herausforderungen begegnen kann. „Wenn sich junge Menschen intensiv für das Gemeinwohl einbringen wollen, sollten wir diese Bereitschaft anerkennen und würdigen. Daher möchten wir mit dieser Machbarkeitsstudie konkrete Hinweise geben, wie Rahmenbedingungen aussehen können, die einen Gesellschaftsdienst für junge Menschen attraktiv machen“, sagt Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Hertie-Stiftung.

Diese Studie ist ein Baustein des Engagements der Hertie-Stiftung für Europa und die Demokratie. Sie ist auf Initiative von Bernhard Schlink und Nico Hofmann entstanden. Beide engagieren sich in diesem Thema und stehen mit der Stiftung im regelmäßigen Austausch. Die gesamte Studie steht auf der Website www.ghst.de/gesellschaftsdienst zum Download bereit. Gern vermitteln wir Ihnen die Autoren oder Initiatoren der Studie für ein Gespräch.

Pressekontakt
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
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Über die Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Die Arbeit der Hertie-Stiftung konzentriert sich auf zwei Leitthemen: Gehirn erforschen und Demokratie stärken. Die Projekte der Stiftung setzen modellhafte Impulse innerhalb dieser Themen. Im Fokus stehen dabei immer der Mensch und die konkrete Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wurde 1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und ist heute eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. Der Name „Hertie“ geht zurück auf Hermann Tietz, Mitbegründer des gleichnamigen Warenhauskonzerns zum Ende des 19. Jahrhunderts.

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