© Maecenata Stiftung

Maecenata Stiftung

Eine neue Handlungsgrundlage

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Viele Förderstiftungen haben in den letzten Jahren umfangreiche Regelwerke für sich und ihre Fördermaßnahmen entwickelt. Immer mehr verlangen auch von ihren Projektpartnern, dass sie Gender-Mainstreaming, Datenschutz-, Compliance- oder Kinderschutzordnungen in Kraft setzen. Auch Transparenz und öffentliche Verantwortlichkeit haben sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Diesen Weg können die Stiftungen weitergehen, indem sie Leitsätze für die Implementierung der SDGs erarbeiten und dies auch ihren Partnern zur Auflage machen. 

Rupert Graf Strachwitz Vorsitzender des Vorstandes der Maecenata Stiftung und Direktor des Maecenata Instituts
SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen SDG 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

SDGs in der Maecenata Stiftung

Als die Bundesregierung 2016 als eines der ersten Länder die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Social Development Goals, SDGs) beschloss, regte Stephanie Wahl, Mitglied des Stiftungsrats, die Beschäftigung mit den SDGs für die Maecenata Stiftung an. Im gleichen Jahr wurden Ziel 16 und 17 in die Leitsätze der Stiftung aufgenommen.

Die SDGs finden sich zunächst ganz praktisch in unserer Arbeit wieder. Auf Veranstaltungen und auch in der täglichen Routine vermeiden wir Müll und Papierverschwendung. Wir kaufen Biolebensmittel, Getränke in Glasflaschen und bieten als Alternative zur Kuhmilch Hafermilch für den Kaffee an. Zur Arbeit kommen wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad. Durch die Auseinandersetzung mit den SDGs hinterfragen wir immer wieder selbst, wie wir durch Forschung und persönliches Handeln Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung nehmen können.

Fridays for Future zeigt uns, welche Kraft von der Zivilgesellschaft ausgehen kann. Kein Wunder, dass die Staaten immer mehr fürchten, ihre Macht zu verlieren und alle Register ziehen, um sie zu erhalten. Durch Zuckerbrot und Peitsche, durch finanzielle Steuerung, Gesetze und Verwaltungsmaßnahmen, aber auch durch Kampagnen und Diffamierung versuchen sie, den Handlungsraum der Zivilgesellschaft zu bedrängen, einzuschränken oder zu kanalisieren. Shrinking Civic Space ist zu einem weltweiten Phänomen geworden.

Rupert Graf Strachwitz Vorsitzender des Vorstandes der Maecenata Stiftung und Direktor des Maecenata Instituts

Die Stiftung versteht sich aber vor allem als Thinktank für die Zivilgesellschaft. Somit ist es ihre Aufgabe, bei der Umsetzung der SDGs andere für das Thema der nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren. Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder und Mitarbeitende von Parlament und Regierung sowie weite Teile der organisierten Zivilgesellschaft sind nicht oder nur unzureichend mit den Inhalten der SDGs vertraut. Eine Übersetzung der Inhalte hat in die Lebenswelt der Menschen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – bisher kaum stattgefunden. Dies möchte die Stiftung ändern und die Zivilgesellschaft dabei unterstützen, auf Regierung und Parlament einzuwirken und die Umsetzung der SDGs anzumahnen.

Um ihre Leitsätze zu Ziel 16 und 17 mit Leben zu füllen, lud die Stiftung im Juli 2018 Expertinnen und Experten zu einem Colloquium ein. Die leitende Frage war, was eine kleine, proaktive Stiftung, die zu zivilgesellschaftlichen Themen forscht, zu den SDGs beitragen und wie sie diese in ihrem eigenen Handeln umsetzen kann. An dem Colloquium nahmen Rolf Alter (damals OECD), Peter Conze (Transparency International Deutschland), Christian Huber (Diakonie Katastrophenhilfe), Karin Kortmann (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH), Ulrike von Pilar (damals Ärzte ohne Grenzen) sowie Gremienmitglieder und Mitarbeitende der Maecenata Stiftung teil. Die Ergebnisse dieses Colloquiums finden sich nun in der Stiftungsarbeit wieder.

Die Experten waren sich einig, die SDGs nicht als Ansammlung von Einzelzielen zu verstehen, sondern als weitreichende wirtschafts-, sozial- und umweltpolitische Zielsetzungen und somit als neue Handlungsgrundlage. Um diese in der Stiftungsarbeit abbilden zu können, identifizierte die Stiftung ihre eigenen Kompetenzen und nahm eine Unterscheidung zwischen Forschungsbedarfen zu den SDGs und ihrer operativen Umsetzung vor. Die Expertenrunde schlug der Stiftung vor, sich in ihrer Arbeit mit einem der Ziele intensiver zu beschäftigen. Die Maecenata Stiftung konzentriert sich seitdem auf das Ziel 17: „Umsetzungsmittel stärken und globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.“ Für die operative Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung sind daher Aufbau, Bildung und Erhalt von Multiakteurspartnerschaften auf nationaler und internationaler Ebene von großer Bedeutung, ebenso eine Konzentration auf die Aspekte Partizipation, Bürgerbeteiligung, Empowerment und Schutz der Zivilgesellschaft. Dafür besitzt die Stiftung die erforderliche Expertise und setzt diese bereits ein.

Die Akteure der Zivilgesellschaft lassen sich nicht darauf reduzieren, nett und dem Staat zu Diensten zu sein. Eine starke Zivilgesellschaft ist für die Zukunft unserer Demokratie entscheidend und sie ist ursächlich politisch; deswegen ist aus dem alten Ehrenamt vor über 20 Jahren das bürgerschaftliche Engagement geworden. Bürger und Bürgerin sind heute nicht mehr in erster Linie Staatsbürger; sie nehmen ihre Menschen- und Bürgerrechte allein oder in freiwilligen Gemeinschaften weltweit wahr.

Rupert Graf Strachwitz Vorsitzender des Vorstandes der Maecenata Stiftung und Direktor des Maecenata Instituts

Forschungsbedarfe finden sich bei der Umsetzung der SDGs in der Zivilgesellschaft sowohl außerhalb Europas als auch in Regionen, in denen Zivilgesellschaft mit sich verkleinernden Handlungsräumen, den sogenannten Shrinking Spaces, konfrontiert ist. In dem Colloquium wurde die Frage diskutiert, wie die Umsetzung der SDGs in die internationalen und interkulturellen Arbeitsschwerpunkte der Stiftung integriert werden kann. Die Experten rieten dazu, dies nicht global zu versuchen, sondern sich auf die MENA-Region (Middle East and North Africa, Deutsch: Nordafrika und Naher Osten) zu konzentrieren, auf die sich ohnehin seit vielen Jahren der Blick der Stiftung richtet.

Im Colloquium wurde deutlich, dass die Implementierung von SDGs in den täglichen Betrieb einer Organisation nicht mit einem einmaligen Brainstorming abgeschlossen sein kann. Die Implementierung bedarf einer permanenten Reflexion des eigenen Handelns. Um diese Reflexion zu begleiten, werden sich die Teilnehmenden des Colloquiums regelmäßig treffen, um den Status quo zu überprüfen.

Unsere offene, liberale Gesellschaft ist akut gefährdet. Gefahren drohen von autoritären Populisten, die den Menschen vormachen, eine geschlossene Gesellschaft sei besser, und von kraft- und hilflosen Politikerinnen und Politikern, die dem nichts Zündendes entgegensetzen können. Anstatt die Zivilgesellschaft als Verbündete heranzuziehen, versuchen sie stattdessen, sie beispielsweise durch ein neues Gemeinnützigkeitsrecht vom politischen Geschehen noch stärker als bisher fernzuhalten.

Rupert Graf Strachwitz Vorsitzender des Vorstandes der Maecenata Stiftung und Direktor des Maecenata Instituts

Jetzt geht es darum, die Implementierung dieser Strategie in den Programmen der Stiftung zu vollziehen. Insgesamt ist der Fokus der Stiftung durch die SDGs noch stärker als bisher international und interkulturell ausgerichtet.

Beispielsweise startete die Maecenata Stiftung 2018, unterstützt von Ärzte ohne Grenzen, Caritas International und Diakonie Katastrophenhilfe, ein neues Arbeitsprogramm: Das Centre for Humanitarian Action (CHA) bündelt Wissen der Nothilfe und evaluiert dabei auch die Umsetzung der SDGs durch Regierung und zivilgesellschaftliche Akteure. Auch in diesem Programm geht die Stiftung der Frage des Shrinking (Humanitarian) Space nach.

Seit Anfang 2020 läuft das Projekt European Civic Space Observatory. Dieses forscht zu der für zivilgesellschaftliche Akteure immer schwieriger werdenden Arbeit durch den Shrinking Civic Space sowohl in Deutschland als auch europaweit und wacht somit auch über das Ziel 17 in der Stiftungsarbeit. Bereits aktiv ist eine umfassende Bibliografie zum Shrinking Space, die laufend fortgeschrieben wird.

Die Maecenata Stiftung in der Zukunft – Auszug aus den Leitsätzen der Maecenata Stiftung:

Unsere Vision 

Wir wollen eine offene, freiheitliche und pluralistische Gesellschaft. 

  • Wir wollen eine partizipative Bürgergesellschaft, in der Staat und Markt (agents) den Bürgerinnen und Bürgern als Herrinnen und Herren (principals) zu Diensten sind. 
  • Wir bekennen uns zu einer säkularen Weltgesellschaft, die der religiösen Rückbindung des Menschen Raum gibt und Respekt zollt. 
  • Wir wollen ein postnationales Europa, das von seinen Bürgerinnen und Bürgern aufgebaut wird. 
  • Wir wollen über die Gestaltung von Demokratie neu nachdenken. 
  • Wir sind vom Wert einer starken deliberativen Demokratie überzeugt. 
  • Wir wollen eine Welt, in der Zivilgesellschaft, Staat und Markt ihre je besonderen Aufgaben wahrnehmen. 
  • Wir wollen, dass Zivilgesellschaft wegen ihres gesellschaftlichen Mehrwerts, nicht wegen kostengünstiger Dienstleistungen geschätzt wird. 

Unser Konzept von Zivilgesellschaft 

Wir verfolgen vor allem einen demokratietheoretischen Ansatz. 

  • Wir verstehen Zivilgesellschaft als lebendige Arena proaktiven Handelns in der und für die Gesellschaft. 
  • Wir sehen Zivilgesellschaft als Arena der Selbstermächtigung und Selbstorganisation mit von den anderen Arenen unterscheidbarer gemeinsamer Handlungslogik trotz großer Unterschiede zwischen einzelnen Akteuren. 
  • Wir sehen Zivilgesellschaft als primäre Arena freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements mit hohem Stellenwert in der Gesellschaft. 
  • Wir sehen Zivilgesellschaft als Sammelbegriff für Organisationen (vor allem Vereine und Stiftungen) und nicht organisierte Kollektive, die weder primär wirtschaftliche noch staatlich-hoheitliche Ziele verfolgen. 
  • Wir konzentrieren uns auf einen organisationsbezogenen und funktionalen Ansatz und nehmen in den Blick: Gemeinschaftsbildungsaufgaben, politische Mitgestaltungsaufgaben, Wächteraufgaben, Themenanwaltschaftsaufgaben, Dienstleistungsaufgaben, Selbsthilfeaufgaben, Mittleraufgaben. 
  • Wir bekennen uns zu den Werten einer guten Zivilgesellschaft, lehnen aber eine Einengung  der Begrifflichkeit auf normativ positiv bewertete Akteure ab. 
  • Wir wollen, dass zivilgesellschaftliches Handeln nicht an Effekten (Impact) gemessen, sondern nach seiner Relevanz bewertet wird. 

Unsere Leitsätze 

Wir verstehen uns als Teil der Zivilgesellschaft und als Unterstützungsagentur für diese. 

  • Wir binden unsere Arbeit zurück an die in der Satzung des Europarates vom 5. Mai 1949 und in zahlreichen anderen europäischen Dokumenten genannten Prinzipien der Menschen- und Bürgerrechte, der Demokratie, der Herrschaft des Rechts und der gemeinsamen kulturellen Werte. 
  • Wir arbeiten mit an der Umsetzung der am 1. Januar 2016 in Kraft getretenen Social Development Goals der von der UN entwickelten Agenda 2030, insbesondere der Ziele 16 und 17, aber halten einen Ausbau der Rolle der Zivilgesellschaft für notwendig. 
  • Wir bekennen uns zu der Civic Charter, dem von namhaften zivilgesellschaftlichen Organisationen im Oktober 2016 vorgestellten globalen Rahmen der Bürgerbeteiligung. 
  • Wir würdigen den Wert des Handelns Einzelner und akzeptieren insoweit die Herausbildung von verantwortungsbewussten Engagementeliten. 
  • Wir orientieren uns an zentralen Begriffen wie der Mensch als Bürger, Respekt, Vertrauen, Inklusion, Legitimität durch Engagement, Interkulturalität, Postnationalität, gesellschaftlicher Wandel, Projekt Europa. 
  • Wir sehen organisierte Philanthropie als integralen Teil der Zivilgesellschaft. 
  • Wir halten eine verantwortliche und transparente Zivilgesellschaft für notwendig. 
  • Wir leisten Beiträge auf den Feldern, auf denen wir das können: durch Erarbeitung von Grundlagen, durch kritische Begleitung, durch Mitgestaltung der res publica, durch Stärkung der Zivilgesellschaft, durch Beiträge zur Überwindung selbstreferentieller Systeme, durch Dialog mit allen, die dazu bereit sind. 
  • Wir orientieren uns in unserer Forschung an anerkannten Maßstäben der Wissenschaftlichkeit, scheuen aber nicht den Begriff der Aktionsforschung. 
  • Wir verstehen uns als unabhängige, nicht interessengebundene Politikberater. 

Unsere Arbeit 

Wir engagieren uns für eine moderne, liberale und weltoffene Zivilgesellschaftspolitik. 

  • Wir wollen interdisziplinär denken, forschen und handeln. 
  • Wir engagieren uns für einen inter- und transkulturellen Austausch. 
  • Wir unterstützen die Zivilgesellschaft weltweit durch konkrete Leistungen. 
  • Wir werben für den Gedanken einer starken Zivilgesellschaft in Europa. 
  • Wir bringen den Aspekt der Zivilgesellschaft in größere Debatten ein. 
  • Wir erarbeiten Grundlagen zivilgesellschaftlichen Handelns. 
  • Wir vermitteln Informationen und Wissen über die Zivilgesellschaft. 
  • Wir sehen sowohl Methoden der empirischen Sozialforschung als auch geisteswissenschaftliche Zugänge als zielführend an. 
  • Wir erstellen und veröffentlichen wissenschaftliche Studien, Diskussions- und Hintergrundpapiere. 
  • Wir führen Projekte und Veranstaltungen durch und bieten eine Plattform für Diskurse. 
  • Wir fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs. 
  • Wir bieten Fortbildung für Experten an. 
  • Wir stehen für Experten-Gespräche bereit. 

Unsere Möglichkeiten und Grenzen 

Wir haben viele Ideen und viel Potenzial. 

  • Wir haben eine relativ lange Erfahrung. 
  • Wir blicken konsequent nach vorn. 
  • Wir haben ein gutes internationales Netzwerk. 
  • Wir versammeln kreative Köpfe um uns. 
  • Wir haben viel mehr Ideen, als wir umsetzen können. 
  • Wir suchen Partner, denn wir sind auf ideelle und finanzielle Förderung angewiesen. 

Unsere Programme 

  • Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft (seit 1997): Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 
  • Transnational Giving (seit 2000): Unterstützung transnationaler Philanthropie 
  • Europa Bottom-up (seit 2012): Zivilgesellschaftliches Aktionsprogramm für Europa 
  • Tocqueville Forum (seit 2016): Forschungsunterstützung, Verschränkung und Netzwerkbildung. Leitlinien für die Stiftungsarbeit 
  • Centre for Humanitarian Action (CHA) (seit 2019): Unabhängige Analyse, kritische Diskussion, öffentliche Vermittlung von Fragen der Humanitären Hilfe und ihrer vier elementaren Prinzipien. Eine Initiative humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO) 

Welche Rolle spielen Stiftungen bei der Umsetzung der SDGs?
Das kommt natürlich auf die einzelne Stiftung an. Eine operative Stiftung mit eigenen Einrichtungen steht vor anderen Herausforderungen, hat aber auch andere Möglichkeiten als eine Förderstiftung oder etwa ein Thinktank wie die Maecenata Stiftung. Aber wenn die Stiftungen sich heute so gern mit dem Etikett eines „Motors des sozialen Wandels“ schmücken, müssen sie sich schon der Frage stellen, an welchen ganz konkreten Stellen ihrer Arbeit die SDGs relevant sind und wo sie einen Beitrag zu deren Implementierung leisten können. Dies könnte beispielsweise bei der Ausgestaltung von Förderprogrammen, bei der Überarbeitung von Leitlinien oder durch die Förderung entsprechender Forschungsprojekte erfolgen.

Wie viele Ressourcen setzen Sie für Ihr SDGs-relevantes Wirken ein?
Das lässt sich bei uns nicht quantifizieren. Wir sehen die Implementierung der SDGs – in unserem Fall vor allem des Ziels 17 – als Querschnittsaufgabe, die bei allem, was wir tun, handlungsleitend ist. Das führt nicht unbedingt zu Mehrkosten.

Welche Wirkung ist damit erzielt worden?
Eine Evaluierung steht noch aus und vor pauschalem Selbstlob sollten wir uns hüten. Gewiss werden wir von außen noch nicht als eine besonders SDG-orientierte Stiftung wahrgenommen. Insofern haben wir noch viel Arbeit vor uns.

Welches sind Ihre wichtigsten Erfahrungen?
Das Thema gerät schnell wieder in Vergessenheit, wenn man sich und andere nicht beständig daran erinnert. Auch lügt man sich gern mal in die Tasche, wenn man sich einredet, kleine praktische Umstellungen seien schon wesentliche Beiträge und mehr könne man ja am Schreibtisch nicht tun.

Welche Hürden gibt es für Stiftungen beim Engagement für die SDGs?
Ich denke, die Hürden für Stiftungen unterscheiden sich nicht von denen für andere zivilgesellschaftliche Organisationen. Sie haben oft etwas mit Pfadabhängigkeit und Trägheit zu tun.

Was muss geschehen, damit Stiftungen mehr Engagement für die SDGs zeigen?
Das Erfahrungswissen zu bündeln und allen Stiftungen an die Hand zu geben, ist schon mal ein guter Anfang. Vielen Stiftungen ist sicher noch nicht bewusst, was ausgerechnet sie selbst tun können. Eine von Stiftungen konzipierte und ausreichend finanzierte Kampagne könnte helfen, anderen Stiftungen zu zeigen, was jede einzelne von ihnen konkret leisten kann.