© Marc Beckmann

BMW Foundation Herbert Quandt

Führungspersönlichkeiten inspirieren, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen

Die Uhr tickt und die nachhaltigen Entwicklungsziele lassen sich nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung erreichen. Doch der initiale Funke geht vom Einzelnen aus. Mit unseren Leadership-Programmen inspirieren und ermutigen wir Führungspersönlichkeiten voranzugehen, um ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und sich als Responsible Leaders für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Zukunft einzusetzen.

Markus Hipp Vorstand der BMW Foundation Herbert Quandt

Das globale Responsible Leaders Network

Räume schaffen, in denen sich Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kultur auf Augenhöhe begegnen und gegenseitig inspirieren – das ist Aufgabe der Leadership-Programme der BMW Foundation Herbert Quandt. Aus dem gemeinsamen Verständnis für Herausforderungen und Verantwortung sollen so zukunftsweisende Lösungen auf lokaler und globaler Ebene entstehen. 

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen stellt dabei den Handlungsrahmen für die Aktivitäten der Stiftung. Die BMW Foundation inspiriert Führungspersönlichkeiten weltweit, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und sich als Responsible Leaders für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Zukunft einzusetzen. 

Von der Initialzündung zum gemeinschaftlichen Handeln 

Mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 stellt sich die Weltgemeinschaft ihren größten Herausforderungen. Es ist die Blaupause für eine bessere Welt und sie funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen: Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. 

Zur Realisierung der Ziele der Agenda 2030 beitragen, das bedeutet: in einem Globalitätsbewusstsein zu leben. Die BMW Foundation sieht die Agenda 2030 als einen historischen Meilenstein. Es handelt sich hier um eine globale Mission, eine Gemeinschaftsanstrengung. Es sollte insbesondere in der Stiftungswelt mehr um Zusammenarbeit gehen als um Originalität.

Markus Hipp Vorstand der BMW Foundation Herbert Quandt

Auch wenn dies nur durch gemeinschaftliches Handeln – grenzübergreifend und grenzüberschreitend – gelingen kann, nimmt bei den Aktivitäten der BMW Foundation die individuelle Initiative eine Schlüsselrolle ein. Nach ihrer Theory of Change geht die Initialzündung für gemeinsames Handeln stets vom Einzelnen aus. Demzufolge richten sich die Programme an Führungspersönlichkeiten, die den Willen haben, die Hebel radikal umzulegen. Hin zu einer gerechten, nachhaltigen und friedvollen Welt.  

Ein globales Netzwerk für eine bessere Welt 

Das globale Responsible Leaders Network steht im Zentrum der Arbeit. Es vernetzt mehr als 1.800 Responsible Leaders aus über 100 Ländern auf allen Kontinenten. Sie alle übernehmen – entsprechend ihren beruflichen und persönlichen Interessen – eine aktive Rolle im Netzwerk. Dieses Engagement kann darin bestehen, mit anderen Responsible Leaders zusammenzuarbeiten, Wissen und Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen und bestärken. 

Es ist ein Privileg, auf alle SDGs abzielen zu können. Wir unterstützen alle Arten von Interessengruppen, von der Regierung bis hin zu gemeinnützigen Organisationen, sozialen Unternehmen und sozialen Unternehmern, und befassen uns dabei mit allen Arten von Themen, von Technologie bis hin zu Menschenrechten, Gesundheit und sozioökonomischer Entwicklung.

Mina Lópezlugo Gründerin von Pro Bono Venture und Responsible Leader

Menschen in Führungsverantwortung haben entscheidenden Einfluss auf Organisationen und institutionelle Strukturen. Ein Responsible Leader ist für die BMW Foundation Herbert Quandt eine Führungspersönlichkeit, die sich über ihre professionellen und persönlichen Aufgaben hinaus für gesellschaftlichen Wandel in und zwischen Gesellschaften einsetzt – und dabei nicht an den Grenzen von Sektoren, Kulturen oder Ländern Halt macht. 

Das Netzwerk der BMW Foundation Herbert Quandt hat es mir ermöglicht, Kontakte zu knüpfen, Ideen zu validieren und enorm viel von anderen Mitgliedern des Netzwerks zu lernen.

Gonzalo Muñoz Gründer von TriCiclos und Responsible Leader
© Marc Beckmann

Online Magazin TwentyThirty

Als zusätzlichen Weg, um die Sichtbarkeit der Agenda 2030 zu steigern, hat die BMW Foundation das Online Magazin TwentyThirty ins Leben gerufen. Wir erzählen inspirierende Geschichten von Menschen aus unserem Responsible-Leaders-Netzwerk, die positiven Wandel im Sinne der Agenda 2030 vorantreiben. Das kann ein Pastor in einem komplett abgehängten Viertel von Baltimore sein, eine ehemalige Diplomatin aus Singapur, die sich gegen Kindesmissbrauch einsetzt, ein Sozialunternehmer aus Chile, der dem Papst dabei hilft, seine Reisen nachhaltiger zu gestalten oder ein Comic-Zeichner aus Jordanien, der sein Leben im Kampf gegen Terror und Ungerechtigkeit aufs Spiel setzt. 

Welche Rolle spielen Stiftungen bei der Umsetzung der SDGs?
Die Agenda 2030 kann nur als internationale, sektorübergreifende Gemeinschaftsanstrengung umgesetzt werden. Deshalb spielen Stiftungen als Brücke zwischen den Sektoren eine entscheidende Rolle als Brücke zwischen den Sektoren. Weder Wirtschaft noch Politik noch Zivilgesellschaft können die globalen Herausforderungen alleine lösen. 

Wie viele Ressourcen setzen Sie für Ihr SDGs-relevantes Wirken ein?
Alle Aktivitäten der BMW Foundation haben den Anspruch, zur Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele beizutragen. Diese Aktivitäten teilen sich in drei Handungsbereiche auf:

Wir INSPIRIEREN mit unseren Programmen Führungspersönlichkeiten dazu, ihr gesellschaftliches und politisches Engagement weiterzuentwickeln – über Sektoren-, Kulturen- und Ländergrenzen hinweg. 

Wir VERNETZEN Führungspersönlichkeiten durch unser globales Responsible-Leaders-Netzwerk, das sich durch Vielfalt und Freude an der Zusammenarbeit auszeichnet und durch gemeinsames Handeln positiven Wandel vorantreibt. 

Im Bereich INVEST verfolgen wir das Ziel einer systemischen Transformation hin zu einem nachhaltigen und wirkungsorientierten Wirtschafts- und Finanzsystem. 

Welche Wirkung ist damit erzielt worden?
Als Leadership-Organisation, die in erster Linie mit Menschen arbeitet und darauf abzielt, ihnen neuen Perspektiven aufzuzeigen, ist es für uns generell schwierig, die sehr individuelle Wirkung unserer Programme und Aktivitäten zu messen. Nichtsdestotrotz steht die Wirkung unserer Arbeit in engem Zusammenhang mit unserem globalen Responsible-Leaders-Netzwerk. Der Aufbau und die Stärkung des Netzwerks als eine Gemeinschaft, die gemeinsam die Agenda 2030 vorantreibt, ist ein Kernstück unserer Mission. Wir möchten Responsible Leaders dazu inspirieren, Zusammenhänge und Herausforderungen in einem größeren Zusammenhang zu sehen – und letztlich ihr Wissen, ihre Netzwerke und ihren Einfluss zu nutzen, im Sinne der Agenda 2030 auf eine bessere Welt hinzuwirken. Im Rahmen eines Pilotprojekts zu einer Wirkungsanalyse haben wir 2019 untersucht, wie sich die Mitgliedschaft im Netzwerk auf das individuelle und gemeinschaftliche Handeln von Responsible Leaders auswirkt.  

Insbesondere in Hinblick auf die Agenda 2030 zeigen Responsible Leaders ein hohes Maß an Bewusstsein (+75 Prozent) für die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. 

Welche sind Ihre wichtigsten Erfahrungen?
Seitdem wir uns mit unserer strategischen Neuausrichtung als Stiftung 2016 auf die SDGs als Handlungsrahmen unserer Aktivitäten festgelegt haben, spüren wir von Jahr zu Jahr ein stärkeres Momentum. Immer mehr Organisationen und Institutionen versammeln sich hinter der Agenda 2030, weil sie so allumfassend und gleichzeitig so bestechend konkret ist. Diese Entwicklung freut uns natürlich sehr, denn sie gibt Hoffnung, dass sich die Nachhaltigkeitsziele tatsächlich erreichen lassen. 

Welche Hürden gibt es für Stiftungen beim Engagement für die SDGs?
Die wohl größte Hürde für Stiftungen ist es, über einen gewissen Missionsegoismus hinwegzukommen. Mit Blick auf die Wucht der Probleme ist es nicht mehr wichtig, die originellste und einzigartigste Mission präsentieren zu können. Es muss auch im Stiftungssektor darum gehen, dass viele an einem Strang ziehen. Dies bedeutet, sich der Agenda 2030 „unterzuordnen“ und sie als Rahmen für das eigene Handeln anzunehmen.  

Was muss passieren, damit Stiftungen mehr Engagement für die SDGs zeigen?
Ein Anfang kann durch wirkungsvolle Partnerschaften gemacht werden, sowohl innerhalb des Stiftungssektors als auch mit der Politik und Wirtschaft – und zwar auf internationaler Ebene. Das passende SDG 17 heißt Global Partnerships for the Goals. Kooperationen über Sektoren-, Kulturen- und Ländergrenzen hinweg sollten nicht die Ausnahme, sondern der Standard werden. Dazu ist natürlich auch mehr Austausch und überhaupt ein stärkeres Bewusstsein für die Agenda 2030 nötig.