© Georg Kraus Stiftung

Georg Kraus Stiftung

Erwartung, dass die geförderten Projekte nachhaltig gestaltet sind

Wir erwarten, dass die von uns geförderten Projekte nachhaltig gestaltet sind, nicht nur im Sinne von dauerhaft zukunftsverträglicher Ausgestaltung, sondern auch in Zusammenhang mit den notwendigen Lernprozessen. Unser Anspruch an die Projektpartner ist hoch. Die Maßgabe ist, dass wir durch Bildungsanstöße in unserem Land das gegenseitige Verständnis und einen Zuwachs an Erkenntnissen über die Zusammenhänge der SDGs erreichen. 

Erich G. Fritz Vorstandsvorsitzender der Georg Kraus Stiftung
SDG 4 - Hochwertige Bildung SDG 5 - Geschlechtergleichheit SDG 6 - Sauberes Wasser und Sanitätanlagen SDG 7 - Bezahlbare, saubere Energie SDG 8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz SDG 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Über Reisen Verantwortung und Stiften fördern 

Die Wikinger Reisen GmbH wird in der dritten Generation geführt und verbindet heute ihre Tradition des Stiftens für die Nachhaltigkeit mit neuen Impulsen. Der Beitrag des Unternehmens zur Stiftungsarbeit und den nachhaltig orientierten Projekten, die dadurch umgesetzt werden, wird dabei als Teil der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung gesehen. 

Seit 1961 engagierten sich die Eheleute Hans-Georg und Anna Kraus in der Organisation von Reisen für junge Menschen. Daraus ist über verschiedene berufliche Etappen im Jahr 1971 die Wikinger Reisen GmbH entstanden, die sich auf Reisen in kleinen Gruppen und Gemeinschaften und die direkte Begegnungen mit den Menschen und Landschaften in den besuchten Ländern spezialisierte. Hans-Georg Kraus betont, wie sehr ihm seit jeher die Situation der Bevölkerung in den Ländern am Herzen lag und er es deshalb als seine besondere Aufgabe sah, dass sowohl die Wikinger Reisen GmbH als auch die Reisenden Menschen vor Ort unterstützen können. 

Die Stiftung hat ihre Arbeit in der Entwicklungszusammenarbeit mit den SDGs in Verbindung gesetzt und die Felder definiert, die aus der bisherigen Arbeit heraus akzentuiert werden können.

Erich G. Fritz Vorstandsvorsitzender der Georg Kraus Stiftung

So waren es dann fast selbstverständliche Schritte, dass Mitarbeitende und Reiseteilnehmende 1985 die Gesellschaft zur Förderung konkreter Entwicklungsprojekte e. V. (GFE) gründeten und die Eheleute Kraus sich ab 1996 über die neu gegründete und nach dem Vater des Gründers benannte Georg Kraus Stiftung zusätzlich engagierten. Das Ziel war zum einen, kleine Entwicklungsprojekte zu fördern und dabei den Fokus auf Bildung, Kinder und Frauen zu legen. Zum anderen besteht es darin, soziale Projekte in Europa zu fördern, wobei der Fokus hierbei darauf liegt, älteren Menschen ein Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Die Georg Kraus Stiftung hält seit der Gründung einen Anteil von 20 Prozent an der Wikinger Reisen GmbH, im Laufe der Jahren erfolgten zahlreiche Zustiftungen und Spenden konnten akquiriert werden.

Die Georg Kraus Stiftung hat 2018 in ihrem Jahresbericht die SDGs in den Mittelpunkt gestellt und die Nachhaltigkeitsziele der UN eine ‚Herausforderung für gemeinnützige Arbeit‘ genannt.

Erich G. Fritz Vorstandsvorsitzender der Georg Kraus Stiftung

Heute arbeitet die Stiftung in über 25 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in Europa und konnte im Jahr 2019 mit einer halben Million Euro über 50 Projekte fördern. Wikinger Reisen GmbH wird jetzt in der dritten Generation von Janek Kraus als Geschäftsführer geleitet. Der Fokus der Stiftung hat sich inzwischen erweitert: Sie möchte dort unterstützen, wo Not herrscht, ganz gleich ob die Wikinger Reisen GmbH Reisen in diese Länder durchführt oder nicht. Unverändert ist jedoch der Ansatz geblieben, keine großen Projekte zu fördern, sondern lieber viele kleine Projekte zu fördern. 

Bereits 2017 reflektierte die Stiftung über die Herausforderungen der Sustainable Development Goals (SDGs) für die gemeinnützige Arbeit und wie sie zu den Zielen beitragen kann. Dafür wurden mehrere Veranstaltungen organisiert und der Jahresbericht 2017 griff die Thematik noch einmal auf. Das führte dazu, dass die Stiftungsarbeit nun konsequent entlang der sieben SDGs zu den Themen hochwertige Bildung, (4) Geschlechtergleichheit (5), sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen (6), bezahlbare und saubere Energie (7), menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (8), Maßnahmen zum Klimaschutz (13) und Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (17) organisiert wird. 

Der Wechselprozess von isoliert sinnvoll erscheinenden Projekten und die Reflexion über ihre Einordnung in Anforderungen aus den anderen SDGs ist eine Herausforderung, die nicht ohne Anstrengung und auch nicht ohne Zumutungen erreicht werden kann.

Erich G. Fritz Vorstandsvorsitzender der Georg Kraus Stiftung

Ende 2019 wurde der 1. Schulpreis der Georg Kraus Stiftung unter der Schirmherrschaft des Regierungspräsidenten Arnsberg ausgeschrieben. Das Motto: „Sei genial – denk global!“. Die Stiftung möchte auf diesem Wege Schülerinnen und Schüler für das Thema SDGs interessieren und das Übernehmen von gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung fördern. Alle Schulen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg waren teilnahmeberechtigt. Die Preisverleihung ist für das zweite Quartal 2020 vorgesehen.

© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung
© Georg Kraus Stiftung

Die Georg Kraus Stiftung legt besonderen Wert auf Partnerschaften. Die geförderten Nichtregierungsorganisationen betrachtet sie als Netzwerkpartner und veranstaltet jährlich Netzwerktagungen, um die Möglichkeit zu eröffnen, Rückmeldungen zu ihrer Arbeit zu erhalten, die Partner untereinander zu verbinden und voneinander zu lernen. 

Derzeit arbeitet die Stiftung mit 44 Netzwerkpartnern. 

 

Welche Rolle spielen Stiftungen bei der Umsetzung der SDGs? 
Wir können bei der Umsetzung der Stiftungsziele das Bewusstsein für die Zusammenhänge stärken und die Sensibilität für die einzelnen Ziele sowie die umkehrbaren Perspektiven zwischen Ländern des Nordens und des Südens verstärken. 

Wie viele Ressourcen setzen Sie für Ihr SDGs-relevantes Wirken ein? 
In 2019 haben wir unsere Mittel – ca. 750.000 Euro – für SDGs-relevantes Wirken eingesetzt. 

Welche Wirkung ist damit erzielt worden? 
Die Georg Kraus Stiftung fördert kleine Projekte, die Menschen direkt zugutekommen sollen, und garantiert, dass 100 Prozent der Spenden direkt in die Projekte gehen. Die erzielten Wirkungen werden regelmäßig in dem Newsletter „Stiftung Aktuell“ veröffentlicht. Der letzte Newsletter vom Herbst 2019 berichtet zum Beispiel von einer Begegnungsstätte für Menschen mit Behinderung in Peru, von Schulgeld und von warmen Mahlzeiten für Heimkinder in Kenia und Hilfe nach dem Erdbeben in Nepal. 

Welches sind Ihre wichtigsten Erfahrungen? 
Die meisten unserer Projekte dienen der Förderung von Bildung und Ausbildung (SDG 4) von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Ländern des Südens. Dabei legen wir Wert darauf, dass die Projektpartner und Betreiber der Projekte auch die anderen Hauptziele im Auge haben und möglichst Lösungen finden, die die anderen gleichberechtigten SDGs mitbedenken. Wir wenden viel für Beratungsleistungen auf und fordern bei Projektanträgen Informationen zu Themen der Nachhaltigkeit. Die finanziellen Mittel werden nur bewilligt, wenn die Anforderungen erfüllt sind und ihr späterer Nachweis plausibel ist. 

Welche Hürden gibt es für Stiftungen beim Engagement für die SDGs? 
Es gibt keine, weil man für die Ansprüche der SDGs seine Stiftungsarbeit nicht neu erfinden muss, sondern nur einem weiteren sinnvollen Maßstab unterwirft, der gleichzeitig dazu führt, dass bei der Prüfung von Projekten eine möglichst rationale Beurteilung eingehalten wird. 

Was muss passieren, damit Stiftungen mehr Engagement für die SDGs zeigen? 
Noch ist das Thema SDGs und die Bedeutung der damit verbundenen Anforderungen zur Überprüfung des eigenen Standortes und Handelns nicht sehr weit verbreitet. Deshalb ist die stetige Prüfung von Wechselwirkungen und die selbstbewusste Darstellung der Notwendigkeit dazu das allerwichtigste. Da helfen nur engagierte Menschen, keine neuen Instrumente.