© Lena Guntenhöner
Sultan (li) und Petra

Name des Mentees: Sultan Yasilak

Name der Mentorin: Petra Rosenstock-Lange

Wann und wo habt ihr euch kennengelernt?

Petra: Das war als die Schule wieder losging, nach den Herbstferien. Die Patenschaften werden ja von der Böllhoff Stiftung vermittelt. Dann haben wir uns privat getroffen und das war sehr gut…

Sultan: … ja! (lacht)

Wo standet ihr jeweils am Anfang, als ihr euch kennengelernt habt?

Petra: Ich habe vorher schon drei Patenschaften gehabt und gehöre auch zu den Ausnahmen, die schon mal einen Jungen betreut haben. Die Tandems werden sonst nämlich immer gegengleich vermittelt, also Schülerinnen an Patinnen und Schüler an Paten.

Sultan: Ich gehe auf die Hauptschule Baumheide, dort wurde das Programm Ende der 8. Klasse vorgestellt. Als ich mich beworben habe, wurde ich erstmal nicht angenommen. Aber als dann ein paar Leute aufgehört haben, weil sie zum Beispiel Termine nicht eingehalten oder Aufgaben nicht gemacht haben oder weil sie freiwillig rausgegangen sind, habe ich eine zweite Chance bekommen.

Welche Herausforderungen habt ihr gemeinsam und wie gemeistert?

Petra: Corona war natürlich ein Thema, und wir sind beide keine Online-Menschen. Es gibt ja Menschen, die super online funktionieren und vielleicht geht das auch bei Sultan und ihren Freundinnen. Aber wir beide haben uns immer persönlich getroffen. Was ich bis heute bedaure, ist, dass Sultan zwei Praktika beim Theater zugesagt bekommen hatte - und jedes Mal kam der Lockdown dazwischen.

Sultan: Als ich Frau Petra kennengelernt habe, war ich sehr schüchtern. Ich konnte nirgendwo hingehen oder im Restaurant bestellen. Aber seitdem schaffe ich das.

Petra: Und da kann sie inzwischen auch sagen: Nein, das Café mag ich nicht. Das finde ich wichtig.

Wie oft seht ihr euch und was macht ihr, wenn ihr euch trefft?

Sultan: Wir treffen uns mehrmals im Monat...

Petra: … wir unterhalten uns über Privates, die Schule…

Sultan: … wir besprechen, was wir das nächste Mal machen, ob wir ins Kino gehen oder uns wieder im Restaurant treffen…

Petra: … wir haben uns auch mal über die Geschichte der Türkei und Deutschlands unterhalten, besonders die der Frauen – das war interessant. Ich habe ja selbst noch Zeiten erlebt, 1971, dass die Frau den Mann fragen musste, ob sie arbeiten gehen darf. Da wundern sich dann immer alle. Oder Sultan hat mir etwas über die Religion der Muslime erzählt.

Eure Patenschaft ist nun erstmal beendet, Sultan. Weißt du schon, wie es für dich weitergeht?

Sultan: Ich gehe ab August auf das Maria-Stemme-Berufskolleg.

Was verbindet euch bis heute?

Petra: Auf jeden Fall hat die Böllhoff Stiftung die Paare gut ausgesucht. Wir lachen beide gerne…

Sultan: … wir verstehen uns einfach gut!

Über die Mitgliedsorganisation:

Das Förderprogramm „Ich will!“ der Wolfgang und Regina Böllhoff Stiftung fördert insgesamt rund 60 Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse. Es versteht einen guten Schulabschluss und einen erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und besteht aus drei Säulen: einem facettenreichen Förderprogramm, individuellen Patenschaften und schließlich bedarfsgerechtem Förderunterricht. Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten begleiten je einen Jugendlichen individuell über einen Zeitraum von drei Jahren und fördern vor allem die persönliche Entwicklung des Schülers bzw. der Schülerin.

Wolfgang und Regina Böllhoff Stiftung (boellhoff-stiftung.de)

Text: Lena Guntenhöner

Lachende und fröhliche Menschen
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Programm Chancenpatenschaften

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen unterstützt als Träger des Bundesprogramms "Menschen stärken Menschen" Stiftungen bei der Durchführung ihrer Mentoring- und Patenschaftsprojekte.

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