Top 50: Deutsche Großstädte nach Stiftungsdichte

Deutschland ist eine Stiftungsnation – doch die Verteilung der gemeinnützigen Stiftungen ist regional sehr unterschiedlich. Unser aktuelles Städteranking zeigt, in welchen Großstädten die Stiftungsdichte am höchsten ist und welche Städte besonders stark im gemeinnützigen Engagement sind.

Die Auswertung basiert auf den Daten des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und erfasst ausschließlich steuerbegünstigte, rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Dabei wurde die Anzahl der Stiftungen auf 100.000 Einwohner*innen normiert, um Städte unterschiedlicher Größe vergleichbar zu machen.

Spitzenreiter wie Würzburg, Frankfurt und Oldenburg belegen, dass historische Stiftungstradition und aktive Bürgerschaft Hand in Hand gehen. Interessant ist auch das regionale Muster: Ostdeutsche Städte sind in den Top 50 deutlich seltener vertreten, was auf unterschiedliche Entwicklungsgeschichten und Stadtgrößen zurückzuführen ist.

Korrekturhinweis: Im Newsletter vom 30.10.2025 wurde die Stiftungsdichte für Würzburg versehentlich falsch angegeben.
Richtig ist: In Würzburg liegt die Stiftungsdichte bei 78 steuerbegünstigten rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts je 100.000 Einwohner*innen.

Die Top-50-Städte im Überblick

>> Jetzt die komplette Liste als PDF downloaden

Rang  Bundesland Stadt steuerbegünstigte      Stiftungen (r.St.b.R.) Einwohner*innen (31.12.2024)  Stiftungsdichte pro 100.000 Einwohner*innen
1 Bayern Würzburg 104 133 258 78,0
2 Hessen Frankfurt am Main 555 756 021 73,4
3 Niedersachsen Oldenburg 123 176 614 69,6
4 Hessen Darmstadt, Wissenschaftsstadt 113 167 029 67,7
5 Baden-Württemberg Stuttgart 407 612 663 66,4
6 Hamburg Hamburg 1189 1 862 565 63,8
7 Baden-Württemberg Heidelberg 98 155 756 62,9
8 Nordrhein-Westfalen Bonn 194 323 336 60,0
9 Bayern München 900 1 505 005 59,8
10 Rheinland-Pfalz Mainz 123 224 684 54,7
11 Baden-Württemberg Ulm 70 129 882 53,9
12 Nordrhein-Westfalen Münster 159 308 258 51,6
13 Niedersachsen Osnabrück 85 166 057 51,2
14 Bayern Regensburg 75 151 389 49,5
15 Niedersachsen Hannover 240 522 131 46,0
16 Nordrhein-Westfalen Düsseldorf 273 618 685 44,1
17 Rheinland-Pfalz Trier 46 104 342 44,1
18 Bayern Augsburg 130 301 105 43,2
19 Bremen Bremen 239 586 271 40,8
20 Niedersachsen Göttingen 50 127 259 39,3
21 Niedersachsen Braunschweig 99 252 962 39,1
22 Rheinland-Pfalz Koblenz 44 113 378 38,8
23 Baden-Württemberg Karlsruhe 119 309 050 38,5
24 Hessen Wiesbaden 111 288 850 38,4
25 Bayern Nürnberg 201 529 508 38,0
26 Baden-Württemberg Freiburg im Breisgau 90 237 460 37,9
27 Hessen Kassel 74 197 230 37,5
28 Nordrhein-Westfalen Gütersloh 37 100 479 36,8
29 Nordrhein-Westfalen Köln 366 1 024 621 35,7
30 Nordrhein-Westfalen Bielefeld 116 331 605 35,0
31 Nordrhein-Westfalen Essen 199 574 682 34,6
32 Schleswig-Holstein Lübeck 74 216 889 34,1
33 Rheinland-Pfalz Kaiserslautern 34 100 426 33,9
34 Thüringen Jena 37 109 725 33,7
35 Baden-Württemberg Reutlingen 36 118 852 30,3
36 Bayern Erlangen 34 1 159 28 29,3
37 Brandenburg Potsdam 51 184 754 27,6
38 Nordrhein-Westfalen Krefeld 62 231 406 26,8
39 Nordrhein-Westfalen Aachen 70 262 670 26,6
40 Nordrhein-Westfalen Wuppertal 93 358 193 26,0
41 Nordrhein-Westfalen Paderborn 40 156 378 25,6
42 Saarland Saarbrücken 46 182 971 25,1
43 Schleswig-Holstein Kiel 63 252 668 24,9
44 Baden-Württemberg Mannheim 77 318 035 24,2
45 Nordrhein-Westfalen Neuss 37 154 317 24,0
46 Nordrhein-Westfalen Solingen, Klingenstadt 38 165 626 22,9
47 Bayern Fürth 30 132 036 22,7
48 Berlin Berlin 836 3 685 265 22,7
49 Nordrhein-Westfalen Siegen, Universitätsstadt 23 102 685 22,4
50 Sachsen Dresden 123 564 904 21,8

Darstellung der Stiftungsdichte in den Top-50 von 80 Großstädten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner ((Städte im Sinne der Definition des Statistischen Bundesamtes: Gemeinden mit Stadtrecht). Erfasst werden rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts mit Satzungszwecken nach den §§ 52–54 Abgabenordnung (gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich), hier als gemeinnützig bezeichnet. Da es kein zentrales, vollständiges Register gemeinnütziger Stiftungen gibt, stellen die Zahlen eine konservative Untergrenze des tatsächlichen Bestands dar. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Datenbasis: Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Stand Februar 2025,
Statistisches Bundesamt (DESTATIS): Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf der Basis des Zensus 2022, Stichtag 31. Dezember 2024.

Regionale Trends und Beobachtungen

  • Tradition und Engagement: Viele der Spitzenstädte verfügen über eine lange Stiftungsgeschichte und eine aktive Bürgerschaft.
  • Ost-West-Unterschiede: Nur wenige ostdeutsche Städte schaffen es in die Top 30, was strukturelle und historische Unterschiede widerspiegelt.
  • Mittelstädte punkten: Manche kleinere Städte schneiden besonders gut ab, weil sie trotz geringerer Einwohnerzahl eine hohe Anzahl an Stiftungen haben.

Methodik der Auswertung

  • Datengrundlage: Grundlage des Städterankings ist die Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Sie wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert; für die aktuelle Auswertung gilt der Datenstand Februar 2025. Die Einwohner*innenzahlen beziehen sich auf die Bevölkerung der Städte im Sinne der Definition des Statistischen Bundesamtes (alle Gemeinden mit Stadtrecht) zum 31.12.2024. 
  • Untersuchungseinheit: Berücksichtigt wurden nur ausschließlich rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts, deren Satzungszwecke als gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich im Sinne der Abgabenordnung (§§ 52–54 AO) einzustufen sind. Dadurch ist eine faire Vergleichbarkeit zwischen Städten gewährleistet – auch dort, wo keine eigenen Stiftungsverzeichnisse bestehen. Die Zuordnung erfolgt nach dem Rechtssitz der Stiftung. Nur Städte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wurden betrachtet; insgesamt wurden 80 Großstädte ausgewertet.
  • Bemerkungen:  Da es bislang kein zentrales, vollständiges Register gemeinnütziger Stiftungen gibt, kann die Datenlage in einzelnen Regionen unvollständig sein. Die im Städteranking ausgewiesenen Zahlen sind daher als konservative Untergrenze des tatsächlichen Stiftungsbestands zu verstehen. Es ist davon auszugehen, dass die realen Werte in einigen Städten – insbesondere in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin – etwas höher liegen können. Für ein bundesweites Ranking sind einheitliche Kriterien entscheidend. Daher basiert das Städteranking bewusst auf einer konsistenten Datengrundlage – auch wenn in einzelnen Städten oder Stadtstaaten ergänzende und teilweise vollständigere Register existieren.

    Perspektivisch prüft der Bundesverband, inwieweit sich solche regionalen Verzeichnisse künftig methodisch konsistent einbeziehen lassen. Ziel ist es, die Vollständigkeit schrittweise zu erhöhen, ohne die Vergleichbarkeit zwischen Städten zu beeinträchtigen. 

Fazit und Ausblick

Die Analyse verdeutlicht, wo die Stiftungskultur besonders stark ausgeprägt ist und wo Potenzial für weiteres Engagement liegt. Städte mit hoher Stiftungsdichte können als Vorbilder dienen, während andere Kommunen durch gezielte Förderung gemeinnütziger Strukturen die lokale Zivilgesellschaft weiter stärken können.

Auch interessant: Ein spannendes Ranking der finanzstärksten privaten und öffentlichen Stiftungen Deutschlands finden Sie in unserer Liste der größten Stiftungen.

Mehr Zahlen und Daten

Grafiken zum Download

Stiftungswachstum, Stiftungszwecke oder Stiftungsdichte: Aktuelle Zahlen und Daten zum Stiftungswesen in Deutschland stehen als Grafikblätter zum Download bereit.

Übersicht zu den Stiftungen in den Regionen

Stiftungen regional

Informationen zu Stiftungen in den Regionen: Detaillierten Länder-Steckbriefe mit allen Zahlen, Daten und Fakten zu Stiftungen und Stiftungsnetzwerken in der Region.

Stiftungssuche

Die kostenfreie StiftungssucheBasic umfasst mehr als 12.000 Stiftungsporträts. Die kostenpflichtige StiftungssuchePlus bietet umfangreichere Informationen zu rund 30.000 Stiftungen.