Nemetschek Stiftung, Julia Krüger

Was ist eine Stiftung?

Bundesweit gibt es mehr als 25.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. 90 Prozent der Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke. Ihre Arbeit ist darauf ausgerichtet, die Allgemeinheit selbstlos zu fördern.

Stiftungen wirken mit Erträgen und dem Vermögen selbst

Das Prinzip einer Stiftung ist einfach: Ein Stifter möchte sich langfristig für einen gemeinnützigen Zweck engagieren und bringt dazu sein Vermögen in eine Stiftung ein. Rund zwei Drittel der Stifter in Deutschland sind Privatpersonen, oft betätigen sich aber auch Organisationen als Stifter. Wer eine Stiftung errichtet, trennt sich für immer von seinem Vermögen. Die Stiftung legt das ihr übertragene Vermögen sicher und gewinnbringend an. Die so erwirtschafteten Überschüsse werden für den gemeinnützigen Zweck ausgegeben. Das gestiftete Vermögen selbst muss als Grundkapital der Stiftung erhalten bleiben und kann auch selbst eine gesellschaftliche Wirkung entfalten. Denn eine Stiftung ist für die Ewigkeit gedacht und kann in der Regel nicht aufgelöst werden.


Engagement für das Gemeinwesen

Den Zweck einer Stiftung bestimmt der Stifter, wenn er die Stiftung errichtet. Dieser Zweck ist fortan festgeschrieben und darf nicht wesentlich geändert werden. 90 Prozent der Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke und fördern zum Beispiel Bildungsangebote oder setzen sich für die Erforschung seltener Krankheiten ein. Wann genau eine Stiftung gemeinnützig ist, hat der Staat gesetzlich festgelegt. Nur wenn das Finanzamt eine Stiftung als gemeinnützig anerkennt, wird sie steuerlich begünstigt.

Welche Rechtsformen sind beliebt?

Hinter dem Begriff Stiftung verbergen sich verschiedene Rechtsformen und Typen. Die beliebtesten Rechtsformen sind die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts sowie die Treuhandstiftung. Andere Rechtsformen können auch eine Stiftungs-GmbH oder ein Stiftungsverein sein.

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10 Fragen und Antworten

Ein Stifter möchte sich langfristig für einen gemeinnützigen Zweck engagieren und bringt dazu sein Vermögen in eine Stiftung ein.

Dieses Vermögen legt die Stiftung sicher und ertragreich an und verwirklicht aus ihren Erträgen und sonstigen Mitteln (z.B. Spenden) gemeinnützige Projekte. Wenn von einer Stiftung gesprochen wird, ist in der Regel eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts gemeint. (Illustration: O. Häntzschel)

Stiftungen betreiben Museen und soziale Einrichtungen, schützen Wälder oder fördern wissenschaftliche Projekte.

Und dies sind nur drei von unzähligen Bereichen, in denen Stiftungen positiv für unsere Gesellschaft wirken. 90 Prozent der Stiftungen in Deutschland arbeiten ausschließlich gemeinnützig und engagieren sich damit für das Wohl der Allgemeinheit. In diesem Fall – und nur dann – können Stiftende und die Stiftung vom Staat Steuervergünstigungen erhalten. (Illustration: O. Häntzschel)

Stiftungen sind die wohl einzige gesellschaftliche Einrichtung, deren Vermögensmasse auf Dauer einem bestimmten Zweck gewidmet ist.

Einmal gegründet, wird in einer Stiftung unaufhörlich daran gearbeitet, den Stiftungszweck zu erfüllen. (Illustration: O. Häntzschel)

Im Prinzip kann jede Person ab 18 Jahren sowie jede Organisation eine Stiftung errichten.

Viele Bürgerinnen und Bürger errichten eine Stiftung bereits zu Lebzeiten, sodass sie neben dem Vermögen auch ihr eigenes Engagement einbringen können. Immer mehr Menschen stiften gemeinsam mit anderen oder stiften einer bestehenden Stiftung etwas zu. Heute schließen sich beispielsweise immer mehr Personen zu Bürgerstiftungen zusammen, um sich für das soziale Miteinander in ihrer Heimatregion einzusetzen. (Illustration: O. Häntzschel)

Die Mehrzahl der Stiftenden möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Zwei Drittel der Stiftenden sind Privatpersonen. Meist haben sie eine konkrete Idee, wie sie einen gesellschaftlichen Zustand verbessern können, und wollen über ihr eigenes Leben hinaus positiv und nachhaltig für die Gesellschaft wirken. (Illustration: O. Häntzschel)

In Deutschland gibt es über 25.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts.

Eine enorme Zahl, die weiter wächst, denn immer mehr Menschen wollen sich für die Gesellschaft einsetzen und langfristig Gutes tun. In Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sind besonders viele Stiftungen beheimatet. Daneben existiert eine Vielzahl von unselbstständigen Stiftungen (sog. Treuhandstiftungen) und Stiftungs-GmbHs. (Illustration: O. Häntzschel)

Seit Jahrhunderten sind Stiftungen Ausgangspunkt für positive und konstruktive gesellschaftliche Mitgestaltung.

Allein in Deutschland gibt es über 250 Stiftungen, die älter als 500 Jahre sind. Die ersten Stiftungen waren meist soziale Einrichtungen, von denen viele bis heute Menschen helfen. Stiftungen entwickeln sich jedoch stetig weiter und haben oft die Zukunft fest im Blick. So widmen sich viele junge Stiftungen beispielsweise Fragen der Digitalisierung oder des Klimaschutzes oder setzen sich für die europäische Idee ein. (Illustration: O. Häntzschel)

Wer Steuern sparen und damit sein Vermögen mehren will, gründet keine Stiftung.

Bei der Gründung einer gemeinnützigen Stiftung gibt der Stiftende Vermögen ab und widmet es dauerhaft und unwiderruflich dem Gemeinwohl. Weil der Staat ein Interesse daran hat, dass möglichst viel privates Vermögen dem Gemeinwohl zugutekommt, hat er die steuerliche Abzugsfähigkeit für Stifterinnen und Stifter sowie Spenderinnen und Spender eingerichtet. Die staatlichen Aufsichts-behörden in Deutschland achten darauf, dass Stiftungen die Vorgaben ihrer Satzung erfüllen und gesetzliche Regelungen einhalten. (Illustration: O. Häntzschel)

Stiftungen sind Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements und ein klares Zeichen demokratischer Teilhabe.

Mit ihrer Errichtung und dem Engagement in Stiftungen wollen Menschen einen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft leisten. Stiftungen ergänzen das Handeln des Staates, können es aber nicht ersetzen. Stiftungen bereichern die Vielfalt der Gesellschaft, indem sie zusätzliche Impulse geben und unabhängig von Wählern oder Aktionären handeln können. (Illustration: O. Häntzschel)

Stiftungen leben von unser aller Kreativität, Hingabe und auch finanziellen Großzügigkeit.

Jede helfende Hand und jeder kluge Gedanke zählt und trägt dazu bei, unsere Gesellschaft mitzugestalten. Ob als regelmäßige Spenderin, hauptberuflicher Mitarbeiter oder ehrenamtlicher Unterstützer: Kontaktieren Sie Stiftungen und fragen Sie nach Möglichkeiten, sich zu engagieren! (Illustration: O. Häntzschel)

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