Bundesverband kritisiert Vorgehen von Amazon bei Spendenaktion

Seit einigen Monaten betreibt der Online-Versandhändler Amazon eine eigene Spendenseite unter dem Namen "smile.amazon.de". Das US-amerikanische Unternehmen wirbt mit dem Slogan "Einkaufen und Gutes tun" und spendet nach eigenen Angaben 0,5 Prozent des Einkaufspreises an eine vom Kunden ausgewählte Organisation. Nach dieser Rechnung spenden Amazon für Umsätze im Umfang von 10.000 Euro dann 50 Euro.

Organisationen werden ungefragt gelistet

Als Kundin oder Kunde von "smile.amazon.de" wählen Sie bei ihrem Einkauf eine Organisation aus, die Sie unterstützen wollen. Das Problem: Sie finden zwar viele gemeinnützige Organisationen und auch zahlreiche Stiftungen – aber die wissen oft gar nicht, dass sie auf dieser Liste stehen, und wollen dies möglicherweise auch nicht. Organisationen werden also ohne ihr Wissen und ohne ihre Zustimmung aufgeführt und smile.amazon.de wirbt mit ihnen. Amazon schreibt Organisationen erst dann an, wenn Spendengelder eingegangen sind – die Bedingung ist jedoch, dass sich die Organisationen dann beim Amazon Programm registrieren. Wer das nicht tun will, erhält auch die von den Kunden in gutem Glauben zugedachten Spendengelder nicht.

Bundesverband empfiehlt seinen Mitgliedern Überprüfung

Auch der Bundesverband Deutscher Stiftungen wurde als Organisation ungefragt gelistet und hat daraufhin Amazon aufgefordert, von der Liste entfernt zu werden. Der Verband möchte auf diesem Wege keine Spendengelder annehmen und bewertet das Vorgehen des Online-Versandhändlers kritisch.

Der Bundesverband empfiehlt seinen Mitgliedern, zu überprüfen, wie sie mit einer eventuellen Listung bei "smile.amazon.de" umgehen wollen. Je nach Positionierung und Fundraising-Strategie der jeweiligen Stiftung wird die Entscheidung dann sicherlich unterschiedlich ausfallen.