Garching/Heidelberg 5. Juni 2024. Abenteuer Weltall ein Thema für Kita und Grundschule? Auf jeden Fall! Schließlich fängt das Universum nicht erst vor der Haustür an, sondern wir selbst sind ein Teil von ihm. Und genau das fasziniert viele Menschen. Wie es geht, diese Begeisterung in naturwissenschaftlichen Wissensdurst zu verwandeln, zeigt die von der Klaus Tschira Stiftung ermöglichte Kooperation der Forscherstation Heidelberg mit der ESO Supernova, Planetarium und Besucherzentrum in Garching. Pädagogische Fachkräfte können dort nicht nur kostenlosen Fortbildungen besuchen, sondern sich jetzt auch Forscherkisten ausleihen, um mit Kindern Naturphänomene in den Blick zu nehmen.
Seit 2021 kooperieren diese beiden Einrichtungen, um frühe naturwissenschaftliche Bildung kostenfrei in der Region München zu stärken. In der Metropolregion Rhein-Neckar arbeitet die Forscherstation schon seit über zehn Jahren mit dem Heidelberger Haus der Astronomie zusammen.
Umrahmt von einem Markt der Möglichkeiten erläuterten Tania Johnston (Leiterin der ESO Supernova) und Alev Dreger, Förderreferentin für Bildung der Klaus Tschira Stiftung, ihre Begeisterung für die Kooperation. Für Tania Johnston sind die Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche, aber auch für die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte zentraler Bestandteil des Angebots ihrer Einrichtung. 60.000 Besuchende im Jahre weist die ESO Supernova im fünften Jahr ihres Bestehens auf – Tendenz immer noch stark steigend. Darunter waren 2023 mehr als 10.000 Kinder sowie Schülerinnen und Schüler. Johnston weiß aus eigener Erfahrung, dass die ersten Eindrücke, die Kinder von den Naturwissenschaften bekommen, prägend sind. Auch deshalb ist sie stolz auf die Kooperation mit der Forscherstation und das einzigartige Angebot, das durch die Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung möglich ist.
Förderreferentin Alev Dreger hob hervor, dass sich astronomische Inhalte besonders leicht und anschaulich darstellen lassen. Abgeholt werden Groß und Klein hierfür bei ihrer Neugierde und bei ihrem Staunen. Die Klaus Tschira Stiftung verstehe sich als eine Art Geburtshelferin, die vor allem niederschwelligen Projekten mit Breitenwirkung helfe, das Licht der Welt zu erblicken. Dabei gehe es immer auch um Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit. Fokus der von der Stiftung ermöglichten Kooperationsprojekt sei aber vor allem, die pädagogischen Fachkräfte zu ermutigen, damit diese wiederum die Kinder auf ihrem Weg begeistern können.
Markus Rehm, fachlicher Leiter der Forscherstation, erklärte, warum für ihn gilt: „Verstehen ist ein Menschenrecht“ und warum er frühe naturwissenschaftliche Bildung in Kita und Grundschule gerade deshalb als Chance begreift. Bildung und Lernen sind für den Professor für die Didaktik der Naturwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule eine Frage der Gerechtigkeit. Gerade in Zeiten des schlechtesten deutschen PISA-Ergebnisses aller Zeiten müsse dieser Aspekt endlich Einzug in die Bildungslandschaft halten. „Jeder Mensch muss lernen dürfen“, so Rehm. Bildungschancen beginnen laut ihm schon mit dem In-der-Welt-Sein und den ersten Erfahrungen eines Kindes. Da werde das Ich mit der Welt verknüpft und der Boden für Lernerfahrung und Lernerfolg bereitet. Gerade frühkindliche naturwissenschaftliches Lernen ermögliche den Wissensdurst und damit den Antrieb für lebenslanges Lernen. Die Rolle von pädagogischen Fach- und Lehrkräften kann hier seiner Ansicht nach nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Wolfgang Vieser von der ESO Supernova und Natalie Fischer (Forscherstation und Haus der Astronomie, Heidelberg) freuten sich, dass die Astronomie so ein wunderbarer Türöffner für Groß und Klein in die Welt der Naturwissenschaften geworden ist. Genau dies habe sich Klaus Tschira für die Bildungsprojekte seiner Stiftung erhofft.
Aus der Praxis berichteten die beiden pädagogischen Fachkräfte Melanie Kapeller und Moritz Sagmeister aus Giesing. Sie lobten die Kooperation einhellig: „Wir hatten die besten Partner, die man sich wünsche kann, um Kinder auf den Weg zu bringen, ihrer Neugierde zu folgen“. Anfängliche Bedenken, selbst nicht genug Ahnung zu haben, habe das Fortbildungsteam in der ESO Supernova schnell zerstreuen können. „Fragt, wie die Kinder und fangt einfach an“, brachten sie ihre Erfahrung auf den Punkt.
Und hier geht es zu den Fortbildungen:
Sonne, Mond und Sterne - Abenteuer Weltall in der Kita (forscherstation.info)
Kleine Dinge, große Fragen - Im Kita-Alltag gemeinsam staunen und forschen (forscherstation.info)
Kontakt:
Klaus Tschira Stiftung
Alev Dreger
Förderreferentin Bildung
Telefon: +49 6221 533 119
E-Mail: alev.dreger[at]klaus-tschira-stiftung[punkt]de
Forscherstation
Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum
für frühe naturwissenschaftliche
Bildung gGmbH
Markus Rehm
Telefon: +49 6221 43103-10
E-Mail: rehm[at]forscherstation[punkt]info
Autorin: Kirsten Baumbusch, kirsten.baumbusch[at]klaus-tschira-stiftung[punkt]de
Mehr über:
Über die Klaus Tschira Stiftung:
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
Über die Forscherstation:
Abenteuer Weltall, Faszination Feuer, das faszinierende Leben der Insekten: Schon Kinder begeistern sich für Naturphänomene. Aus der Idee, dieses Interesse an Naturwissenschaften zu fördern, entstand die Forscherstation. Auf Initiative der Klaus Tschira Stiftung wurde sie 2005 als ein Projekt an der Pädagogischen Hochschule (PH) Heidelberg ins Leben gerufen. So entwickelten sich erste Fortbildungskonzepte zur frühen naturwissenschaftlichen Bildung für pädagogische Fach- und Lehrkräfte.
Im Mittelpunkt stand und steht, zusammen mit Kindern spannende Naturphänomene im Alltag zu entdecken und zu beobachten, diesen mit eigenen Fragen nachzugehen und erste Schlüsse daraus ziehen zu können. Aus dem Projekt gründete die Klaus Tschira Stiftung 2012 eine selbstständige Gesellschaft, die Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH. Diese wird von der Klaus Tschira Stiftung getragen.
Mit ihren kostenlosen Weiterbildungsangeboten richtet sich die Forscherstation an pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus Krippe, Kita und Grundschule. Ein interdisziplinäres Team arbeitet fortwährend daran, wie frühe naturwissenschaftliche Bildung in den Alltag der Kinder integriert werden kann. Ziel ist es, pädagogische Fach- und Lehrkräfte in ihren Handlungskompetenzen zu stärken und sie für Naturwissenschaften zu begeistern, damit sie gemeinsam mit Kindern die Welt entdecken.
Das Angebot der Forscherstation besteht aus berufsbegleitenden Fortbildungen und Workshops, individueller Beratung sowie der Bereitstellung geeigneter Materialien, analog wie digital. Fortlaufende Evaluation unterstützt die Weiterentwicklung aller Angebote. Die Forscherstation arbeitet nach wie vor eng mit der PH Heidelberg im Bereich der Anwendungs- und Grundlagenforschung zur frühen naturwissenschaftlichen Bildung zusammen. Das ermöglicht einen stetigen Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis.
Über die ESO Supernova:
Das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum ist ein hochmodernes Astronomiezentrum für die Öffentlichkeit und eine Bildungseinrichtung auf dem Gelände der ESO-Zentrale in Garching bei München. Das Zentrum beherbergt ein digitales Planetarium mit einer geneigten 360 Grad Kuppel von 14 Metern Durchmesser sowie eine interaktive Ausstellung. Diese zeigt die faszinierende Welt der Astronomie und der ESO, um kommende Generationen zu inspirieren, das Universum um uns herum zu würdigen und zu verstehen. Alle Inhalte werden in deutscher und englischer Sprache bereitgestellt. Der Eintritt für die Ausstellung ist kostenlos. Für Planetariumsshows, geführte Touren und andere Aktivitäten müssen Besucherinnen und Besucher vorab reservieren und die Tickets online erwerben.
Das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum ist eine Kooperation zwischen der Europäischen Südsternwarte (ESO) und dem Heidelberger Insitut für Theoretische Studien (HITS). Das Gebäude ist eine Schenkung der Klaus Tschira Stiftung (KTS) aus Heidelberg. Die ESO betreibt die Einrichtung.