Mentoring- und Patenschaftsprojekte sichtbar machen

4. Aktionstag im Bundes-Patenschaftsprogramm “Menschen stärken Menschen”
© Andi Weiland / Stiftung Bürgermut
4. Aktionstag im Bundes-Patenschaftsprogramm “Menschen stärken Menschen”

Mentoring- und Patenschaftsprojekte sichtbar zu machen, das war das Ziel des 4. Aktionstags im Bundes-Patenschaftsprogramm “Menschen stärken Menschen”. Die zentrale Veranstaltung fand am 1. Juni in Berlin statt, wurde aber von Aktionen bei Projekten vor Ort sowie zahlreichen Online-Aktivitäten begleitet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus dankte den Trägerorganisationen und den vielen ehrenamtlich Engagierten über Video in einer Grußbotschaft: “Sie stärken Menschen. Sie leben soziale Integration und halten die Gesellschaft zusammen.”

Mehr als 200.000 Patenschaften seit 2016 geschlossen

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert "Menschen stärken Menschen" seit 2016. Bundesweit setzen es 24 Organisationen, darunter der Bundesverband Deutscher Stiftungen, an 800 Standorten mit Tausenden von freiwillig Engagierten um. Seit Beginn kamen so mehr als 200.000 Patenschaften zustande.

“Die Trägerorganisationen und die vielen ehrenamtlich Engagierten stärken Menschen. Sie leben soziale Integration und halten die Gesellschaft zusammen.”
Bundesfamilienministerin Lisa Paus

Einen bewegenden Impulsvortrag gab gleich zu Beginn Gloria Boateng, die Gründerin des Hamburger Patenschaftsprojekts “SchlauFox”, die Ausschnitte aus ihrer Autobiographie “Mein steiniger Weg zum Erfolg” vorlas und Einblick in die eigene Fluchtgeschichte von Ghana nach Deutschland gab. Mit ihrem Verein engagiert sie sich besonders für sozial benachteiligte Jugendliche und ist sich sicher: “Wir können es uns nicht leisten, ihre Potenziale brach liegen zu lassen.”

Sarah Häseler-Bestmann von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin machte im Anschluss in ihrem Vortrag die Sicht der Wissenschaft deutlich: “Mentoring wirkt, es wirkt auch in die Gesellschaft hinein.” Vor allem in ländlichen Räumen könnten Patenschaftsprojekte durch Synergiegewinnung mit anderen Akteuren vor Ort aber noch mehr Menschen erreichen.

Das Nachmittagsprogramm richtete dann den Fokus auf politische Rahmenbedingungen wie die geplante Bundes-Engagementstrategie und die Finanzierung von “Menschen stärken Menschen”. So forderte Erik Rahn von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros als Vertreter einer Trägerorganisation von Christoph Stegmanns, Unterabteilungsleiter im Bereich Demokratie und Engagement im BMFSFJ, deutlich mehr Unterstützung für das Programm in Finanzierung und Perspektive. Auch Ayten Kılıçarslan vom Sozialdienst muslimischer Frauen hatte bereits im Vorfeld betont, dass “ehrenamtliche Patenschaftsarbeit Beziehungsarbeit ist und immer eine gute Begleitung durch Hauptamtliche und daher auch eine auskömmliche und nachhaltige Finanzierung braucht”. Daneben wünschten sich die Panelisten einen Abbau von Bürokratie sowie mehr Sichtbarkeit und Anerkennung durch das Bundesfamilienministerium. Der Bundestagsabgeordnete Hakan Demir verwies auf die Komplexität der politischen Entscheidungsprozesse, bot aber zugleich Austausch und Hilfe als Ansprechpartner an und riet zu mehr Mobilisierung der jeweiligen Parlamentarier*innen, in deren Wahlkreisen Mentoring über das Programm gelebt wird.

Verschiedene Videobeiträge und eine Gesangseinlage der Türkischen Gemeinde Deutschlands rundeten das Programm ab. Die aufgezeichnete Veranstaltung können Sie hier anschauen:


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