Sie entlarven Fake News durch Fakten: Drei junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Leipzig und Dresden werden mit dem Leuchtturmpreis Ehrenamt 2024 der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. Der von Magdalena Dressler (32), Robin Kohler (28) und Anna Kohler (28) gegründete Verein Break the Fake vermittelt Wissen und Strategien für den kritischen Umgang mit Informationen. Wie gehen Jugendliche bewusster mit Medien um und erkennen nicht vertrauenswürdige Meldungen? Darin schulen die mittlerweile 20 Ehrenamtlichen der seit dem Jahr 2020 aktiven Initiative: Sie haben gemeinsam mit Fachleuten aus Psychologie und Pädagogik Workshop-Formate entwickelt, die sie an Schulen und bei der Bildungsarbeit, bei Vorträgen und in Diskussionsrunden vermitteln. Auch sprechen sie Interessierte über Social Media an. Überreicht wird der mit 15.000 Euro dotierte Leuchtturmpreis Ehrenamt am 11. November 2024 in Berlin im Rahmen einer Festveranstaltung.
Medienkompetenz stärken bedeute Demokratie stärken: davon ist der Leipziger Robin Kohler überzeugt. Sein Bildungsprojekt Break the Fake e. V., das er mitgegründet hat, hilft jungen Menschen, sich im Informationsdschungel des Internets zurechtzufinden. „Wir sind überzeugt, dass nur eine Gesellschaft, die kompetent auf die tägliche Medienflut reagieren kann und die im Umgang mit Falschinformation geschult ist, dauerhaft stabil bestehen kann“, sagt der Familienvater.
Auszeichnung für Engagement mit starkem Zukunftsfokus
„Die jungen Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen aus Leipzig und Dresden und ihre Mitstreitenden begleiten mit dem Engagement ihres Vereins Break the Fake Heranwachsende auf ihrem Weg zu mündigen Mediennutzenden. Das rein auf Fakten aufgebaute Bildungskonzept, das sich dem Thema „Information“ sachlich-rational nähert, ist für uns ein herausragendes Beispiel mit großer Bedeutung für unsere kommunikative und mediale Zukunft“, begründet Johannes Hauenstein, Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag, die Wahl der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger.
Workshops, Diskussionsrunden und Vorträge: So arbeitet Break the Fake e.V.
Über Gefahren von Desinformationen aufklären und interaktiv an aktuellen Beispielen aufzeigen, wie Jugendliche selbst Nachrichten unvoreingenommen prüfen können: Dieses Wissen wird in rund 2-stündigen Workshops vermittelt. Hier lernen die Teilnehmenden, wie sie die Glaubwürdigkeit von Nachrichten einschätzen können. Darüber hinaus nutzt Break the Fake e. V. den Social-Media-Kanal Instagram und klärt dort in kurzen Informationseinheiten auf, wie man beispielweise Argumentationsketten von Menschen unterbrechen kann, die Falschinformationen verbreiten. Der Verein blickt auch auf andere Interessensgruppen: So etwa schulte Robin Kohler vergangenes Jahr die „Omas for Future“ aus Leipzig. Magdalena Dressler hielt bei der „Tour der Utopien“ in Dresden auch schon Mini-Workshops - von einer Picknickdecke aus mit Mitmach-Elementen, bei denen sich Interessierte an spielerischen Übungen beteiligen konnten.
Daneben stecken die Mitglieder von Break the Fake e. V. viel Energie in die Weiterentwicklung ihrer Schulungskonzepte und -inhalte. Magdalena Dressler: „Zusammen im Team schauen wir uns dann die Fakten an – da merkt man dann die Naturwissenschaftlerin – und sprechen mit unseren Fachleuten aus der Pädagogik über die Wege, wie wir sie am besten vermitteln“. Das nächste große Projekt der Ehrenamtlichen: eigene Tablets aus Vereinsmitteln anzuschaffen, damit Workshops auch in Einrichtungen möglich sind, die nicht über die nötige Technik verfügen. „Wenn wir eigene Endgeräte haben, vervielfacht das die Möglichkeiten, wo wir aktiv werden können. In der Vergangenheit scheiterten viele Terminanfragen daran, dass Schulen keine Geräte hatten, auf denen wir praktisch mit den Teilnehmenden üben konnten,“ erklärt Anna Kohler, die im Vorstand für Break the Fake die Vereinsfinanzen verwaltet.
Der Leuchtturmpreis Ehrenamt der Stiftung Ravensburger Verlag
Die Stiftung Ravensburger Verlag vergibt den Leuchtturmpreis jährlich für vorbildliches Engagement im Sektor familiäre, institutionelle oder ehrenamtliche Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Im Fokus stehen dabei Kinder und Familien sowie familiäres Leben im weitesten Sinne in der gegenwärtigen Gesellschaft in Deutschland. Überreicht wird die Auszeichnung am Montag, den 11. November 2024, bei einer Fest-Veranstaltung vor geladenen Gästen in Berlin.
Kontakt
Kathrin Drinkuth
Telefon: +49 176 20432599