Fundraising in der Corona-Krise

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15.05.2020
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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Spendenbereitschaft von Privatspender/innen und Unternehmen aus? Welche Formen von Fundraising sind jetzt erfolgversprechend und welche neuen Formen des Engagements entstehen? Antworten hierauf gibt der Fundraising-Experte, Prof. Dr. Michael Urselmann, im Interview mit Stifter TV.

Das Spendenvolumen von Privatpersonen ist nach Ansicht von Prof. Urselmann nicht direkt von der Krise betroffen. Der Grund: Die Hauptspendengruppen - Rentner/innen und Beamt/innen - gehen wirtschaftlich bisher unbeschadet aus der Krise heraus.

Online-Fundraising und klassische Mailing-Aktionen bringen weiterhin gute Ergebnisse

Ausschlaggebend sei, auf welchem Weg die Spender/innen angesprochen werden: Während die persönliche Ansprache, zum Beispiel in Veranstaltungen, völlig wegfalle – was sich besonders stark auf kirchliche Einrichtungen auswirke -, scheinen Online-Fundraising und klassische Mailing-Aktionen sehr gute Ergebnisse zu bringen.

Spenden und CSR-Aktivitäten von Unternehmen werden seiner Meinung nach in nächster Zukunft vermutlich eher zurückgehen, da die Unternehmen eben stark von der Krise betroffen sind und daher an diesen Ausgaben sparen werden.

Wichtig sei auch das Betätigungsfeld der Organisation. Wo Stiftungen direkt die Auswirkungen der Corona-Krise durch ihre Arbeit abmildern, wird es leichter sein Spenden zu erhalten.

Neue Formen des Spendens werden immer wichtiger

Neue Formen des Spendens sind Crowdfunding-Aktionen für die Lieblingskneipe oder das kleine Theater um die Ecke, die üblicherweise keine Spenden bekommen, sowie die vielen Eigeninitiativen vor allem im Bereich der Nachbarschaft, die das „Wir-Gefühl“ stärken.
Urselmann glaubt, dass insgesamt die Spendeneinnahmen stabil bleiben oder möglicherweise sogar steigen könnten. Allerdings würden einige Organisationen starke Einbrüche ihrer Einnahmen hinnehmen müssen, während andere profitieren werden.


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Zusammenhalten heißt Zusammenarbeiten - gerade in der Krise. Expertinnen und Akteure aus dem Stiftungssektor berichten über die aktuelle Lage und neue Herausforderungen, geben konkrete Ratschläge und bieten nicht nur digitale Lösungsvorschläge für die Stiftungsarbeit in Zeiten von Corona

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