50 Jahre Peter Fuld Stiftung

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11.11.2019
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Die Frankfurter Peter Fuld Stiftung feiert 2019 ihr 50-jähriges Bestehen. Auf einem Festakt feierten 100 Gäste mit ihr, darunter der Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Felix Oldenburg.

Rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen am 25. Oktober 2019 zum Festakt „50 Jahre Peter Fuld Stiftung“ ins Holzhausenschlösschen Frankfurt. Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, hielt anlässlich des Stiftungsjubiläums einen Vortrag zum Thema „Weshalb Stiftungen so wichtig sind“.

Stiftungen als Garanten einer freien Gesellschaft

Die Peter Fuld Stiftung stehe mit ihrem Schwerpunkt auf Bildungsförderung in bester Gesellschaft und arbeite in einem Bereich mit großem Handlungsbedarf, so Oldenburg. Stiftungen im Allgemeinen seien vor allem aus drei Gründen von zentraler Bedeutung für die Gesellschaft: als Orte der Unabhängigkeit, als Eigentumslösungen für wichtige Güter in unserer Gesellschaft und als einzige Orte, an denen Eigentum nicht Personen oder dem Staat gehört, sondern nur einer guten Idee.

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Felix Oldenburg

Warum Stiftungen so wichtig für eine freie Gesellschaft sind, „das sehen wir um uns herum in Ungarn, Polen, der Türkei – sie sind unter den ersten Opfern repressiver Regime, weil sie sich dem Zugriff entziehen können“, erklärte Oldenburg. In Stiftungen dienten also Menschen einem Zweck, der durch Menschen zum Leben erweckt wird, „wie hier in der Peter Fuld Stiftung“, schloss Felix Oldenburg gratulierend ab.

Das musikalische Programm zum Festakt übernahmen mit der international ausgezeichneten Sopranistin Maryna Zubko, dem Pianisten James Guey und dem 11-jährige Pianisten Christian Auernhammer, Stipendiaten der Peter Fuld Stiftung. Prof. Axel Gremmelspacher, Kuratoriumsmitglied der Peter Fuld Stiftung und Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, hatte die Leitung inne.

Das Ziel: faire Zukunftsperspektiven für junge Menschen

Das Stiftungsjubiläum war Anlass, den Kurzfilm „Bildung ist Zukunft“ erstmalig aufzuführen. Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, dankte der Peter Fuld Stiftung für ihre wertvolle Bildungsarbeit. Sie übergab dem Geschäftsführer der Stiftung, Dr. Kenan Önen, eine Urkunde als besondere Auszeichnung für das jahrzehntelange Engagement der Stiftung. „Alles was wir tun, zielt darauf ab, jungen Menschen faire Zukunftsperspektiven zu bieten“, erklärte Önen. Der Stipendiat Rawlings Achangwa berichtete dann von seinem Lebensweg. Als Schwarzer musste er Diskriminierung und Verletzungen erleiden, konnte jedoch dank eines Stipendiums ein Medizin- und Philosophiestudium absolvieren.



50 Jahre Einsatz für junge Menschen

Peter Fuld wurde am 12. Februar 1921 in Frankfurt am Main als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren und musste 1939 aus Deutschland fliehen. Im Exil in Toronto studierte er Rechtswissenschaften. Aufgrund seiner eigenen Lebenserfahrung und des Schicksals diskriminierter farbiger Kommilitonen entschied er noch vor seinem frühen Tod 1962, einen Teil seines Erbes benachteiligten Jugendlichen zukommen zu lassen. Seit 50 Jahren engagiert sich die Peter Fuld Stiftung für chancengleiche Bildung, Integration und gegen Diskriminierung. Sie fördert junge Menschen, die mit schwierigen Startbedingungen konfrontiert oder aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt sind.

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