"Das Bauhaus ist weltweit zu entdecken"

historische Ansicht Bauhaus Dessau
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© Consemüller, Erich
25.01.2019
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Interview mit Dr. Claudia Perren, Direktorin und Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau.

Am 16. Januar startete das Bauhaus-Jahr mit dem Eröffnungsfestival in Berlin und schickte uns auf eine kreativ-experimentelle Reise rund um die legendäre Bauhausbühne. Auch am Bauhaus Dessau wird das Jubiläum groß gefeiert. Was dürfen wir erwarten?

Claudia Perren: Wir freuen uns auf ein sehr abwechslungsreiches Jubiläumsjahr in Dessau. So gehen drei Festivals der Frage nach, wo die Bauhaus-Ideen noch heute weiterleben: Was heißt Bauhaus mit Blick auf Schule, auf Architektur, auf Bühne?Daneben werden zahlreiche historische Bauhausbauten ab dem 18. April wiedereröffnen und ihre Geschichte neu erzählen. Nicht zuletzt freuen wir uns sehr auf die Eröffnung des Bauhaus Museums Dessau am 8. September mit der Ausstellung „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung“.

Wenn man Bauhaus hört, fallen einem sofort die Orte Weimar, Dessau und Berlin ein. Wo hat das Bauhaus sonst – in Deutschland aber auch weltweit – Spuren hinterlassen? Welchen Ort haben Sie im Rahmen der Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr (wieder-)entdeckt?

Claudia Perren: Die Ideen und Gestaltungsansätze des Bauhauses sind tatsächlich weltweit zu entdecken – von Brasilien über Israel bis nach Japan oder Nigeria. Wer hier mehr erfahren möchte, dem empfehle ich einen Besuch der Ausstellung „bauhaus imaginista“, die ab Mitte März im Haus der Kulturen der Welt in Berlin zu sehen sein wird. Mir persönlich liegen natürlich insbesondere die Bauhausbauten in Dessau am Herzen. Das historische Arbeitsamt von Walter Gropius ist beispielsweise wegen seines Umgangs mit Raum und Licht absolut sehenswert.

Wir befinden uns in bewegten Zeiten, wie auch schon vor 100 Jahren, als das Bauhaus gegründet wurde. Welche Antworten würde das Bauhaus mit Blick auf die heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen geben? Wie können wir die „Welt neu denken“?

Claudia Perren: Eines zeichnete Lehrende wie Studierende am Bauhaus ganz besonders aus: Sie stellten Konventionen in Frage, hatten Mut zum Experimentieren und keine Angst auch mal zu scheitern. Auf diese Weise entstanden ganz neue Designansätze, Bauweisen, Kooperationen oder Lehrmethoden. Ich bin überzeugt, dass sich daraus auch für ein heutiges ‚Neudenken‘ der Welt viel lernen lässt.

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